Das 100. Bundesliga-Duell zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund war eine einseitige Angelegenheit. Und ganz ehrlich: Dieses Spiel war keine Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Es war mehr eine Demütigung für Dortmund, die durch die Niederlage auch die Tabellenführung an die Bayern abgeben mussten. Die Münchner feierten einen 5:0-Sieg. Verdient, weil sie in allen Belangen besser waren. Die Borussen bekamen keinen Zugriff auf das Spiel.

Bereits zur Pause führten die Münchner im eigenen Stadion vor 75.000 Zuschauern mit 4:0. Die Bayern marschierten leichtfüßig durch die Reihen des Gegners. Und so taten sich die Torschützen Mats Hummels (10.), Robert Lewandowski (17.), Javi Martinez (40.) und Serge Gnabry (43.) in der ersten Hälfte bei ihren Treffern nicht wirklich schwer. Dortmunds Gegenwehr gab es so gut wie keine. Sie kamen aus der Zuschauerrolle nicht heraus.

Nach dem Wechsel gestaltetet sich die Begegnung etwas ausgeglicherner. Zum einen, weil die Bayern nicht mehr mit dieser Intensität weiterspielten, wie in den ersten 45 Minuten. Und zum anderen, weil die Dortmunder bemüht waren, ein komplettes Debakel zu verhindern. Ein Aufbäumen der Borussen war aber keineswegs zu erkennen. An diesem Abend war der Rekordmeister einfach zu stark, Lewandowski setzte in der 89. Minute mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel den Schlusspunkt. Bayern gelang somit die Revanche für die 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel souverän.

Dortmund-Kapitän Marco Reus fand nach dem Spiel klare Worte: "Wir haben einfach katastrophal gespielt und verteidigt. So dürfen wir nicht auftreten, sonst bekommen wir auch gegen andere Mannschaften Probleme. Bayern ist kein Karnevalsverein. Wir waren klar die schlechtere Mannschaft. So dürfen wir uns nicht präsentieren."

Dortmund-Trainer Lucien Fabre war die Enttäuschung anzusehen. Er sagte: "Das war eine Lehrstunde, das müssen wir klar sagen. Bayern war viel besser, hat mit viel Tempo, viel technischem Tempo und mit der richtigen Bewegung im richtigen Moment gespielt. Wir müssen uns auf die nächsten Spiele konzentrieren und fertig.

Siegtor in der 99. Minute

Was passierte hinter dem Spitzenduo? RB Leipzig hat Rang drei in der deutschen Fußball-Bundesliga behauptet. Die Sachsen feierten einen 4:2-Auswärtssieg gegen Bayer Leverkusen und liegen damit weiter drei Punkte vor dem Vierten Eintracht Frankfurt, der auswärts gegen Schalke 2:1 gewann. Düsseldorf setzte sich bei Hertha BSC mit 2:1 durch, Stuttgart und Nürnberg trennten sich 1:1 und Wolfsburg besiegte Hannover 3:1.

Nichts für schwache Nerven hatte die Partie Schalke und Eintracht Frankfurt zu bieten. Frankfurt holte einen Last-Minute-Sieg. Das entscheidende Tor für die Hessen fiel durch einen VAR-Elfmeter von Luka Jovic in der 99. Minute. Der Schiedsrichter hatte das Spiel bereits beendet, als er vom Video-Assistenten die Nachricht erhielt,dass er die letzte Aktion im Schalke-Strafraum ansehen sollte. Er tat dies und zeigte schließlich auf den Elfmeterpunkt. Jovic behielt die Nerven und sein Team siegte. Ante Rebic sorgte in der 13. Minute für das 1:0 der Mannschaft von Trainer Adi Hütter, Suat Serdar gelang acht Minuten danach der Ausgleich.

Guido Burgstaller spielte für Schalke durch. Aufseiten der Eintracht stellte Martin Hinteregger in der 15. Minute Goalie Alexander Nübel mit einem Schuss von der Mittellinie vor gröbere Probleme. In der 38. Minute musste der ÖFB-Innenverteidiger verletzt ausgetauscht werden.

Leipzig drehte das Spiel

In Leverkusen gingen die Gastgeber durch einen von Kai Havertz verwandelten Elfmeter mit 1:0 in Führung, ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer sorgte sechs Minuten später per Freistoß für den Ausgleich. Havertz stellte in der 23. Minute auf 2:1 für Leverkusen, doch dann schlugen die Leipziger entgegen dem Spielverlauf zu. Timo Werner (64.), Emil Forsberg aus einem umstrittenen Hands-Penalty (71.) und Matheus Cunha (83.) bescherten dem Team von Ralf Rangnick einen wichtigen Sieg im Kampf um die Champions-League-Plätze.

Bei den achtplatzierten Leverkusenern wurde Julian Baumgartlinger in der 72. Minute ausgetauscht, Aleksandar Dragovic und Ramazan Özcan saßen auf der Bank. Bei Leipzig spielten Sabitzer und Konrad Laimer durch, Stefan Ilsanker war Ersatz.

Pavao Pervan spielte beim VfL Wolfsburg über die gesamte Distanz. Der Ex-LASK-Goalie rutschte in die Startelf, weil sich Stammgoalie Koen Casteels beim Aufwärmen eine Muskelverletzung zugezogen hatte und machte beim 3:1-Heimerfolg seines Teams über Hannover 96 in einigen Situationen eine gute Figur. Auf der Gegenseite spielte Kevin Wimmer durch.

Auch Valentino Lazaro war bei Herthas Heim-1:2 gegen Düsseldorf über die komplette Distanz im Einsatz, ebenso wie bei der Fortuna Kevin Stöger.