Der FC Bayern geht als klarer Favorit in die heute startende 56. Ausgabe der deutschen Fußball-Bundesliga, aber schon der erste Gegner will sich als ernsthafter Herausforderer etablieren. Hoffenheim, am Abend (20.30 Uhr) in München zu Gast, will den Serienmeister ärgern. "Ich habe nicht gesagt, dass wir Meister werden, aber wir wollen es probieren", erklärte Trainer Julian Nagelsmann vor dem Duell.

Ebenso selbstbewusst wie die Saison will Nagelsmann, der in der kommenden Saison zu Konkurrent RB Leipzig wechseln wird, das Gastspiel in der Allianz Arena angehen. "Grundsätzlich hat man gegen die Bayern nur eine Chance, wenn man ein mutiges Spiel macht", forderte der Erfolgscoach Engagement. "Wenn man zu viele Ballbesitzphasen gegen Bayern abgibt, wird der Druck sehr hoch."

Der Titelanspruch der Hoffenheimer wirkt angesichts der Münchener
Überlegenheit kühn. Bei allen sechs Meistertitel, die der Rekordmeister in den vergangenen Jahren ohne Unterbrechung gewonnen hatte, stand am Ende ein zweistelliger Vorsprung. Dennoch nimmt man in München die Kampfansage positiv auf.

Positive Reaktion

"Ich finde es gut, wenn mal jemand da ist, der nicht immer nur sagt, die Bayern machen es eh wieder", sagte der deutsche Teamspieler Joshua Kimmich. "Fußball ist Emotion. Wenn wir wie zuletzt mit 21 Punkten Vorsprung Meister werden, dann fehlt natürlich die Emotion. Ich bin über jeden Club, der uns da oben unter Druck setzt, glücklich. Wir sind interessiert an einer emotionalen Bundesligaspitze", sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge.

Neo-Bayern-Trainer Niko Kovac ist vor seinem Pflichtspieldebüt im eigenen Stadion zuversichtlich. "Ich bin überzeugt, dass meine Mannschaft ein großartiges Spiel abliefern wird, weil wir körperlich und mental auf einem Top-Level sind", so der Kroate. "Wir haben sieben Wochen qualitativ gut gearbeitet", freute sich der 46-Jährige Trainer von David Alaba über den Start. "Das Gesprochene ist das eine, das Umgesetzte das andere."

Punktuell konnte Nagelsmann die Bayern schon ärgern. Seine persönliche Bilanz gegen den Rekordmeister ist mit zwei Siegen, einem Remis und einer Niederlage positiv. Ein Erfolg in München fehlt aber noch. "Die Bayern sind schwer zu knacken, aber wir sind optimistisch", sagte Nagelsmann. "Wir haben uns ein paar Ideen überlegt. Ein Sieg ist im Bereich des Möglichen."