Der FC Bayern München ist offiziell in der Krise. Der deutsche Fußball-Rekordmeister verlor am Sonntag in der Bundesliga auch beim VfL Bochum mit 2:3. Es war die dritte Niederlage in Folge für die Elf von Trainer Thomas Tuchel. Trotzdem bekam der Coach von Bayern-Boss Christian Dreesen Rückendeckung: „Tuchel wird auch gegen Leipzig auf der Bank sitzen.“ Das Spiel steigt kommenden Samstag in München. Kevin Stöger verzeichnete für Bochum einen Treffer und einen Assist. ÖFB-Teamstürmer Michael Gregoritsch rettete indes dem SC Freiburg ein 3:3 gegen Frankfurt. Bei der Eintracht verletzte sich Sasa Kalajdzic.

Jamal Musiala hatte die angeschlagenen Münchner, die zuletzt in Leverkusen (0:3) und bei Lazio Rom (0:1) Pleiten kassiert hatten, zunächst in Front geschossen (14.). Doch die Bochumer drehten noch vor der Pause die Partie. Takuma Asano und Keven Schlotterbeck per Kopf nach Stöger-Eckball stellten auf 2:1 für den Außenseiter.

Zweiter Platzverweis in vier Tagen

In der zweiten Hälfte kassierte Dayot Upamecano seinen zweiten Platzverweis binnen vier Tagen. Nach glatt Rot am Mittwoch gegen Lazio in der Champions League flog der Franzose diesmal wegen wiederholten Foulspiels mit der Ampelkarte vom Platz. Sein zweites Gelb-Foul hatte zudem einen Elfmeter zur Folge, den Stöger zum 3:1 verwandelte. Im Anschluss gelang den Bayern trotz guter Möglichkeiten nur mehr ein Treffer durch Harry Kane.

Die Bochumer um Trainer Thomas Letsch verbesserten sich auf Rang elf und haben bereits neun Punkte Abstand zur Abstiegszone. Die Münchner, die eine Woche des Grauens hinter sich haben, haben bereits acht Zähler Rückstand auf Leader Leverkusen. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat aber unmittelbar nach der Niederlage ein Bekenntnis zum stark unter Druck geratenen Tuchel abgegeben. Die Frage nach einem Trainerwechsel stelle sich nicht, sagte Dreesen. Auf die Frage, ob Tuchel auch im nächsten Spiel gegen RB Leipzig auf der Bank sitzen werde, antwortete er mit „selbstverständlich“.

Bangen um Kalajdzic

Viel Drama gab es auch zwischen Freiburg und Frankfurt. Kalajdzic war dort nach acht Minuten ohne Fremdeinwirkung zu Boden gegangen und hatte sich sein rechtes Knie gehalten. Der 26-Jährige hatte bereits zwei Kreuzbandrisse im linken Knie. Kalajdzic, der selbstständig in die Kabine gehen konnte, kam in Hälfte zwei auf Krücken zurück zur Frankfurter Ersatzbank und wurde nach dem Match zur Untersuchung ins Spital gebracht. „Dort wird er eingehend untersucht. Wir hoffen, dass es nichts Negatives ist, aber das kann ich auch nicht versprechen“, sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller.

Kalajdzic-Ersatz Ansgar Knauff erzielte zwei Tore und brachte damit die Eintracht mit 2:1 (35.) bzw. 3:2 (72.) in Führung. Doch den Auswärtssieg vereitelte der in der 77. Minute eingewechselte Gregoritsch, der in der 89. Minute den Ausgleich köpfelte. Sein Kopfball wurde noch vom Frankfurter Makoto Hasebe entscheidend abgefälscht.

Chance auf Sieg vergeben

In der 98. Minute kratzte Tuta einen Schuss von Gregoritsch gerade noch von der Linie und verhinderte damit den Doppelpack des Steirers. „Ich bin glücklich, dass wir noch unentschieden gespielt haben. Am Ende kann ich aber sogar noch das 4:3 machen, im Moment ärgere ich mich noch darüber“, meinte Gregoritsch nach der Partie im DAZN-Interview.

Frankfurt bleibt mit 33 Punkten Sechster, Freiburg ist mit 29 Zählern Achter. Das ereignisreiche Duell musste zudem unterbrochen werden, als zwei ferngesteuerte Flugzeuge kurz nach Beginn der zweiten Hälfte aus dem Heim-Fanblock gestartet wurden und über das Spielfeld flogen. Zudem warfen die Anhänger, die damit gegen die Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) protestierten, Süßigkeiten auf das Feld. Beide Teams mussten im Anschluss in die Kabinen. Eine Fan-bedingte Unterbrechung gab es auch in Bochum.