Das Finale der Fußball-Champions-League wird am 28. Mai in Paris/St. Denis statt in St. Petersburg stattfinden. Diese Entscheidung fällte das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Freitag bei einer Krisensitzung aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine. Spielort wird das Stade de France sein.

Zudem entschied das wichtigste UEFA-Gremium, dass russische und ukrainische Klubs ihre Europacup-Heimspiele auf neutralem Boden ausrichten müssen. Dies gelte auch für die Nationalmannschaften der beiden Länder in der Nations League ab diesem Sommer. Die Ende März anstehenden Play-offs in der Qualifikation für die WM in Katar dagegen sind FIFA-Wettbewerbe und im Zuständigkeitsbereich des Weltverbandes.

Im Play-off-Semifinale trifft Russland gemäß Auslosung daheim auf Polen und hätte im Falle eines Erfolges gegen den Sieger aus Schweden – Tschechien neuerlich Heimrecht. Diese drei Nationalverbände haben bereits erklärt, keinesfalls in Russland spielen zu wollen. Die Ukraine tritt auswärts gegen Schottland an, bei einem Aufstieg wäre wieder auswärts entweder Österreich oder Wales der Gegner.

Bereits am Donnerstag war aus UEFA-Kreisen berichtet worden, dass St. Petersburg die Gastgeberrolle für das wichtigste Vereinsfinale in dieser Saison wegen des militärischen Angriffs Russlands aberkannt werden wird. Mit einem schnellen Beschluss für einen Ersatzort war aber noch nicht gerechnet worden.

In einer Mitteilung bedankte sich die UEFA am Freitag nun beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron "für seine persönliche Unterstützung und sein Engagement, das prestigeträchtigste Spiel des europäischen Klubfußballs in einer Zeit einer beispiellosen Krise nach Frankreich zu verlegen".

Die UEFA hatte die Endspiele der Königsklasse wegen der Corona-Pandemie 2020 nach Lissabon und 2021 nach Porto verlegt. 2023 ist Istanbul als Finalort vorgesehen, 2024 London und 2025 München. St. Petersburg ist die Heimatstadt des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Der staatliche russische Energiekonzern Gazprom gehört zu den größten Sponsoren der UEFA. Über die Zukunft dieser Partnerschaft gab es am Freitag vom europäischen Dachverband keine Angaben.