Auch im elften Versuch gelingt Salzburg nicht die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League. So dramatisch wie in diesem Jahr war es aber noch nie. Die Bullen führten 2:0 und mussten innerhalb von 77 Sekunden zwei Gegentreffer hinnehmen, die das Aus bedeuteten.

Das Spiel war von Anfang an ganz klar in Salzburger Hand. Die Bullen, ganz vorne stürmte Daka neben Munas Dabbur, waren spielbestimmend, spielten druckvoll, mit hohem Tempo und ließen Roter Stern kaum Zeit. Das wirkte sich aus: Die Serben spielten unsicher, waren nahezu ausschließlich daran interessiert, das Spiel der Salzburger zu unterbinden und machten dies mit allen Feldspielern.

Zum perfekten Zeitpunkt I

Salzburg fand trotz der Menschenmauer, die sich vor dem Tor der Serben aufbaute, zahlreiche Einschussmöglichkeiten vor. Vor allem Daka hätte in Salzburg weltberühmt werden können - traf das leere Tor nicht bzw. nahm in sehr aussichtsreicher Position den Ball schlecht mit. Und auch mit Weitschüssen wurde Roter-Stern-Tormann Milan Borjan immer wieder geprüft. Der Kanadier bestand, konnte in der 45. Minute den Rückstand seiner Mannschaft aber auch nicht mehr verhindern. Eine Traumflanke von Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer, ein Stellungsfehler von Vujadin Savic und Dabbur machte genau das, was er am besten kann: er traf. Zum perfekten Zeitpunkt.

Zum perfekten Zeitpunkt II

Und wieder zum perfekten Zeitpunkt machten die Bullen den Deckel zu. Und öffneten den Weg in die Gruppenphase der Champions League. Hannes Wolf wurde im Strafraum gelegt, Dabbur verwertete den fälligen Strafstoß souverän. Und Roter Stern musste aufmachen - viel weiter als es den Serben lieb war. Möchte man meinen.

Denn als die Salzburger in Gedanken möglicherweise schon bei Bayern München, Real Madrid und Barcelona war, traf Roter Stern in einer Minute gleich doppelt. Zwei Standardsituationen nach 65 Minuten, Ben Nabouhane traf gleich zwei Mal. Und Salzburg war plötzlich nicht in der Champions League.

Es folgte die Schlussoffensive. Und die Menschenmauer. Tor folgte keines mehr. Und so scheitert Salzburg auch im elften Anlauf sich für die Champions League zu qualifizieren.