Im Vorjahr war Borussia Dortmund noch im Finale der Champions League. Diesmal sehen sich die Deutschen schon im Voertelfinale als klarer Außenseiter. Irgendwie klar, heißt der Gegner doch Real Madrid. Und die Spanier haben ein Ziel: Revanche für die Halbfinal-Niederlage im Vorjahr. Und weil die Unterschiede im Budget bekannt groß und dazu auch noch Verletzungssorgen bei den Dortmundern kommen, griff Trainer Jürgen Klopp zu einem gewagten Vergleich: Sein BVB sei das "Aschenputtel", meinte er.

Was es denn brauche, wurde Klopp gefragt. Seine Antwort: "Cojones" - zu deutsch: Eier. "Das ist das einzige spanischer Wort, das ich kenne", fügte er schmunzelnd hinzu.   Sein Team wolle "ein starker, unangenehmer Gegner sein", ergänzte Klopp. Und: "Ich bin ruhig. Wir werden unsere Möglichkeiten haben."  Auch wenn "Aschenputtel" Dortmund ein Wunder brauchen würde, um das Kunststück des Vorjahes zu wiederholen. Ganze vier Spieler sind heute dabei, die auch im Vorjahr dabei waren. Vor allem fehlt Robert Lewandowski, der im Vorjahr vier Mal beim 4:1-Sieg im Hinspiel getroffen hatte.

Ronaldo jagt Rekord

Real wartet indes seit zwölf Jahren und 2002 auf den zehnten Triumph im Meistercup. "Wir nähern uns dem
Bewerbsende und sind in guter Verfassung. Jeder im Verein hat den Traum von der Decima, den wir zusammen realisieren können", betonte Real-Trainer Carlo Ancelotti. Nicht zu vergessen: Cristiano Ronaldo fehlt nur noch ein Treffer, um den Saisonrekord von 14 Champions-League-Treffern von Lionel Messi anzugreifen. Und das ist, wie alle wissen, seine Lieblingstätigkeit: Rekorde von Dauerrivale Messi verbessern.

Im zweiten Spiel heute empfängt Frankreichs Top-Club Paris St. Germain den englischen Titelaspiranten Chelsea, der neben dem am Knie verletzten Außenverteidiger Ashley Cole auch auf Stürmer Samuel Eto'o verzichten muss. Der 33-jährige Kameruner fehlt wegen einer Oberschenkelverletzung. Und in Paris will vor allem einer Revanche an Chelsea nehmen: Edinson Cavani, vor zwei Jahren mit Napoli an den Londonern gescheitert: "Persönlich nehme ich dieses Treffen als Revanche."

Cavani war vor dieser Saison zu PSG an die Seite des schwedischen Starstürmers Zlatan Ibrahimovic gewechselt, der mit bisher zehn Toren hinter Ronaldo die Nummer zwei in der CL-Torschützenliste ist. Den Rekord von 14 Saisontreffern teilen sich Lionel Messi (Barcelona, Saison 2011/12), Ruud van Nistelrooy (Manchester United, 2002/03) und Jose Altafini (AC Milan, 1962/63)