"Fürchtet euch nicht, ich fürchte mich auch nicht". So könnte die aktuelle Devise von Marko Arnautovic lauten. Zahlreiche Gerüchte um Österreichs besten Fußballer zogen zuletzt eine Runde um den Erdball und hinterließen deutliche Abdrücke in zahlreichen digitalen medialen Hohlräumen. Arnautovic würde China gerne hinter sich lassen, hatte es geheißen. Doch der Wahrheitsgehalt all dieser Meldungen geht gegen Null.

Richtig ist vielmehr, dass der Österreicher ungeachtet des grassierenden Corona-Virus als einer der Protagonisten des chinesischen Fußballfiebers gilt. Sagt jedenfalls der Bruder, der auch als sein Berater fungiert. "Marko wird dort vergöttert", erklärte Daniel Arnautovic angesichts der jüngsten Storys um den 30-Jährigen im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Es gebe keinen Grund, das Land zu verlassen. "Er ist extrem zufrieden, hat sich super eingelebt."

Aber selbst wenn der seit Sommer vergangenen Jahres bei Shanghai SIPG engagierte Spieler den Klub verlassen wollte, könnte er nicht. "Es wäre gar nicht möglich." Arnautovic ist vertraglich bis Ende 2022 an den Verein gebunden, mit allen Pflichten, aber auch Rechten.

Rechtsgültige Verträge

"Alle Verträge sind rechtsgültig", sagt Daniel Arnautovic. Eine Gehaltsobergrenze, wie sie jetzt in China eingeführt werden soll, würde den ÖFB-Teamspieler gemäß Vertrag nicht betreffen, auch bei einer Verlängerung des Kontraktes hätte dies keine Beschränkungen der Gage zur Folge. Der Wochenlohn von Arnautovic soll sich auf rund 220.000 Euro belaufen.

Nichtsdestotrotz scheint Arnautovic im internationalen Geschäft wieder eine sehr begehrte Marke zu sein. "Drei der europäischen Top-Ten-Klubs haben sich bei mir gemeldet", erklärt Bruder Daniel, ohne diese beim Namen zu nennen. Manchester United könnte einer dieser Vereine sein. Der Ex-Klub West Ham, wie es auch kolportiert wurde, war jedenfalls nicht darunter, und schon gar nicht habe Arnautovic dies gewollt. Ein möglicher Transfer soll nur wegen der stornierten Flüge nach und von China gekippt sein, hatte es geheißen. Alles Humbug.

Der Wunsch der anfragenden Großklubs war es, Arnautovic mit einem Leihvertrag auszustatten, verbunden mit einer späteren Kaufoption. Doch die Antwort lautete schlicht und einfach im übertragenen Sinn: "Tut uns leid, geht nicht."

So wohnt Arnautovic

"Ich bin super glücklich", sagt Marko, der in der chinesischen Metropole an der "Bund" genannten Uferpromenade des Huang-Pu-Flusses in der Wohnung einer Privatresidenz logiert. In Shanghai gebe es bezüglich des Corona-Virus keinen Grund zur Besorgnis. "Das wird alles ein bisschen aufgebauscht. Er will auf keinen Fall flüchten, das ist alles Blödsinn."

Ins Ausland geht es für Arnautovic in den kommenden Wochen dennoch, denn Spiele in China werden wegen des Corona Virus vorerst keine ausgetragen. Dafür naht die Gruppenphase der asiatisch-ozeanischen Champions League.  Mit Shanghai SIPG spielt der Österreich am 12. Februar in Sydney, am 19. Februar geht es zu den Jeongbuk Motors nach Südkorea, und am 4. März folgt die Reise zu den Yokohama Marinos nach Japan. Zwei Wochen darauf folgt die erste Vorbereitungsphase mit dem ÖFB-Nationalteam.