"I'm not going to the fucking White House", "Ich gehe nicht in das verdammte weiße Haus", sagt die US-amerikanische Teamspielerin Megan Rapinoe in einem Video-Interview mit dem US-Fußballmagazin "Eight by eight". Damit kündigt die Kapitänin schon vor dem Viertelfinale am morgigen Freitagabend gegen Frankreich an, im Falle eines WM-Titelgewinnes eine Einladung von US-Präsident Donald Trump nicht annehmen zu wollen.

Sie äußerte aber ohnedies Bedenken, überhaupt eingeladen zu werden. Und es dauerte nicht lange, bis Trump auf Twitter reagierte. "Ich bin ein großer Fan des amerikanischen Teams und des Frauenfußballs, aber Megan sollte erst gewinnen, bevor sie redet! Bring den Job zu Ende", schrieb der 73-Jährige.

Dann lud der 45. Präsident der Vereinigten Staaten die US-Damen, gleich ob mit oder ohne WM-Titel, ein – und fügte hinzu: "Megan sollte nie unser Land, das Weiße Haus oder unsere Flagge missachten. Insbesondere, weil so viel für sie und das Team getan wurde. Sei stolz auf die Fahne, die du trägst. Die USA machen es großartig!"

Rapinoe protestiert

Rapinoe ist bekannt dafür, politisch klar Position zu beziehen. Die Fußballerin hatte sich rasch dem Footballer Colin Kaepernick angeschlossen, der sich 2016 aus Protest gegen Polizeigewalt und rassistische Diskriminierung bei der US-Nationalhymne niedergekniet hat. Rapinoe selbst singt bei der Hymne nicht mit und verschränkt die Arme hinter dem Rücken, anstatt die rechte Hand auf das Herz zu legen. Zudem ist sie eine Vorreiterin, was den Kampf der US-Fußballerinnen für gleiche Bezahlung angeht, und hat mit anderen Teamspielerinnen den US-Verband geklagt.