Franz Beckenbauer (73) hat eigenen Angaben zufolge seinem früheren Kollegen Günter Netzer (74) indirekt sein Leben zu verdanken. "Als ich von seiner Not-OP am Herzen gehört habe, bin ich nach zehn Jahren erstmals wieder zum Kardiologen gegangen. Der Arzt sagte mir klipp und klar: 'Das hält das Herz nur noch ein halbes Jahr aus, dann bist du weg'", sagte Beckenbauer der Illustrierten "Bunte".

Beckenbauer, der sich erst seit einigen Monaten wieder regelmäßig in der Öffentlichkeit zeigt, kann heute nach eigenen Angaben ein Fußballspiel nicht mehr so intensiv verfolgen wie in jüngeren Jahren. "Früher konnte ich dir hinterher jeden einzelnen Spielzug beschreiben. Heute rauscht das Spiel einfach so an mir vorbei." Beckenbauer bekennt freimütig: "Ich bin nicht mehr der Alte."

Zeit mit Familie verbringen

Der Bayer stand in den vergangenen Jahren wegen der finanziellen Ungereimtheiten bei der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 an Deutschland in der Kritik. Öffentlich äußerte sich Beckenbauer dazu nicht. "Ich bin einer, der das mehr in sich hineinfrisst, und das ist anscheinend das Verkehrte", sagte er nun der Zeitschrift.

Der "Kaiser" wünscht sich für die Zukunft: "Dass mir noch ein paar Jahre vergönnt sind. Zusammen mit meiner Frau und meiner großen Familie. Ich habe immerhin schon acht Enkelkinder."