In einer 76 Seiten langen Urteilsbegründung hat der Internationale Sportgerichtshof CAS Details über das Fehlverhalten des ehemaligen FIFA-Generalsekretärs Jerome Valcke festgehalten. Der CAS hatte im Juli einen Einspruch des Franzosen gegen eine FIFA-Sperre von zehn Jahren und eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Franken (88.700 Euro) abgewiesen und nun das Urteil publiziert.

Demnach habe der Franzose nicht nur einen Schwarzmarkt-Ticket-Deal vor der WM 2014 mitorganisiert, sondern auch Extra-Kosten von 11,7 Millionen Dollar (rund 10 Millionen Euro) für Privatflüge und Luxusreisen auf Kosten des Fußball-Weltverbandes verursacht. Zudem habe Valcke seinem Sohn durch Insiderwissen zu einem Vertrag mit WM-Bezug in Höhe von rund 600.000 Euro verholfen.

Valcke war unter FIFA-Präsident Joseph BlatterGeneralsekretär. Seine Berufung im Jahr 2007 kam überraschend, da er ein Jahr zuvor durch einen juristisch anfechtbaren Sponsoren-Deal der FIFA einen Millionenschaden verursacht hatte.

Im Zuge der diversen FIFA-Skandale, die auch Blatter zu Fall brachten, war Valcke im Sommer 2016 fristlos von der FIFA entlassen und von der Ethikkammer gesperrt worden. Die Schweizer Justiz ermittelt unabhängig vom Urteil der Sportrichter weiter gegen Valcke.