Fußballprofi Neymar hat seinen Rekord-Wechsel von Barcelona zu Paris St. Germain bei seiner offiziellen Vorstellung in der französischen Hauptstadt am Freitag als "eine der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens" bezeichnet. "Ich habe mich in Barcelona sehr wohlgefühlt, in der Stadt und beim Verein. Ich lasse viele Freunde zurück, aber so ist der Fußball."

PSG-Präsident Nasser al-Khelaifi freute sich unterdessen über die Verpflichtung des "besten Spielers der Welt". Der Wechsel des brasilianischen Stürmers vom FC Barcelona nach Paris für die Rekord-Ablöse von 222 Millionen Euro hatte alle bisherigen Transfersummen gesprengt. Neymar hat in Paris einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben.

Doch nachdem der Wechsel für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro alle bisherigen Transfersummen gesprengt hatte, dürften auch die Diskussionen über diesen Betrag und das Financial Fairplay weitergehen. Der bisher teuerste Transfer, des Franzosen Paul Pogba vor einem Jahr von Juventus Turin zu Manchester United, lag bei 105 Millionen Euro.

Wie Medien berichteten, soll Neymar mehr als 550.000 Euro pro Woche für seine Dienste kassieren. Bereits am Donnerstag hatte es in Frankreich deshalb auch Kritik und Unverständnis für die bei dem Transfer bewegten Summen gegeben. Dennoch wurde in erster Linie euphorisch berichtet. "PSG und die Ligue 1 stoßen in eine neue Dimension vor", schrieb "L'Equipe".

Auf insgesamt 18 Seiten widmete sich die Sport-Tageszeitung dem Thema. Neymar prangte als "König von Paris" auf der Titelseite. Ein Kommentator schrieb: "Die französische Meisterschaft wird einen der drei Top-Spieler der Welt sehen, das ist nicht passiert, seit Michel Platini 1982 gegangen ist."

Die konservative Zeitung "Le Figaro" titelte indes: "Der Fußball verfällt in Maßlosigkeit." Dennoch habe man das Recht, sich darüber zu freuen. "Dieser Transfer wird wie ein Sturm alle Linien verschieben, aus PSG eine Weltmarke machen und die Ligue 1 ins Licht rücken."

Unmittelbare Konsequenzen wird der Transfer für PSG aktuell nicht haben. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) versicherte zwar auf Anfrage: "Alle Vereine in Europa müssen die Regeln des Financial Fairplays respektieren und zeigen, dass sie nicht höhere Verluste als 30 Millionen Euro in drei Jahren haben." Doch Sanktionen vonseiten der UEFA hat PSG wohl erst später zu befürchten, da der Club auch in diesem Sommer noch einige Spieler verkaufen könnte.

PSG will in diesem Jahr einen neuen Anlauf für den ersehnten Gewinn der Champions League nehmen. Neymar betonte, die "größte Herausforderung" sei es, "dass ich dem Club helfen will, die Titel zu erobern, die die Fans immer wollten". Die Entscheidung habe er gegen den Rat seines Vaters getroffen. "Ich habe einen gewagten Karriereplan, aber ich sehe mich für die Herausforderung gewappnet", sagte der Brasilianer.