Mit der Nummer 10 ausgestattet beginnt für Michael Liendl ein neues Kapitel seiner Karriere. Der 29-Jährige wechselte von Liga-Konkurrent Fortuna Düsseldorf zu 1860 München und unterschreibt dort einen Zweijahresvertrag. Rund 450.000 Euro sollen die Löwen für Liendl an die Fortuna überwiesen haben.

Liendl spricht über die Wechsel-Gründe

"1860 hat sich sehr, sehr bemüht um mich. Ich habe gespürt, dass sie mich unbedingt haben wollten. 1860 ist ein richtig coolver Verein, ein Traditionsverein - da wechselt man natürlich gerne hin", sagt Liendl über die Beweggründe des Transfers. Immerhin sind diese für Außenstehende nicht gleich nachvollziehbar. Sein Ex-Verein Düsseldorf steht auf Platz 17 der Tabelle und hält bei einem Zähler, 1860 steht auf Platz 16 mit zwei Punkten.

Aber: Liendl wollte eben einen Tapetenwechsel. Nach seiner Ankunft vom WAC bei Fortuna noch als "Alpen Maradona" bezeichnet, kam offenbar zuletzt der Wunsch nach Veränderung hoch. Trotz Stammplatz und der Tatsache, dass Liendl bis kurz vor dem Transfer kein Fortuna-Pflichtspiel verpasste. "Geballte Überzeugungskraft traf auf latenten Wechselwunsch", schreibt der Münchner Merkur. Es ist nicht der erste auf den ersten Blick etwas kurios anmutende Transfer von Liendl. 2012 etwa wechselte er von der Austria zum damaligen Aufsteiger WAC.

Okotie hofft auf Liendl-Bälle

Jetzt soll er die Münchner Löwen dirigieren. Trainer Torsten Fröhlingbraucht einen Spielmacher, vor allem da Stephan Hain sein linkes Knie erneut zu vier Wochen Pause zwingt. "Er wird uns ganz bestimmt weiterhelfen", sagt Fröhling. Das soll Liendl auch mit Rubin Okotie machen. Der ÖFB-Stürmer wartet in der neuen Saison noch auf seinen ersten Treffer und hofft nun auf starke Bälle von seinem Landsmann. "Das ist ein super Spieler, er hat einen richtig starken linken Fuß und wird uns sicher viele Tore auflegen", so Okotie.

Das gemeinsame Training wird allerdings bald unterbrochen werden. Okotie rückt nächste Woche zur Nationalmannschaft ein. Dort will auch Liendl wieder hin. "Ich werde versuchen, es dem Teamchef mit guten Leistungen schwer zu machen, mich nicht zu nominieren", sagt Liendl. Die EURO 2016 hat der Mittelfeldakteur jedenfalls noch nicht abgeschrieben. "Im Juni 2016 würde ich mir freinehmen."