Schon Sonntagnacht war es auf dem Trafalgar Square hoch hergegangen. Hunderte von Fans hatten das dorthin übertragene Endspiel der Fußball-Europameisterschaft der Frauen begeistert und in wachsender Spannung auf riesigen Bildschirmen verfolgt. Beim Abpfiff dann, als der Sieg des England-Teams endlich feststand, gab es kein Halten mehr unter den Versammelten. Geradezu ekstatisch hüpften viele in die Wasserbecken mit den berühmten Brunnen, um den sportlichen Triumph – einen Sieg über Deutschland! – fröhlich johlend zu feiern.
Zur gleichen Zeit brach ein paar Meilen westlich, im voll besetzten Wembley-Stadion, der erleichterte Jubel aus, auf den eine fußball-närrische Nation tatsächlich lange hatte warten müssen. Endlich seien „56 Jahre Demütigung und Pein“ (seit dem Männer-WM-Sieg über Deutschland 1966) vorbei, erklärten die Londoner Zeitungen die allgemeine Euphorie anderntags. Endlich habe England wieder einmal gesiegt.