Ein Lamborghini hier, ein Bentley dort. Am angrenzenden Grundstück des Pennyhill Park Hotels starten und landen seit Samstag auch Hubschrauber. Angeblich, um die finanzkräftigen Hotelgäste direkt zum Formel-1-Rennen nach Silverstone zu bringen, so sagt man.

Das Teamquartier der Österreichischen Frauen-Fußballnationalmannschaft könnte exklusiver und besser nicht sein. Die Heimat des englischen Rugby-Teams dient während der Europameisterschaft als Heimat des ÖFB. Spielerinnen, Trainer und Betreuer kommen aus dem Schwärmen gar nicht heraus. "Das Hotel ist gewaltig", sagt Lisa Makas. "Es ist sehr weitläufig. Da können wir unsere Wege gehen, abschalten. Das ist wichtig." Teamchefin Irene Fuhrmann gefällt es im Teamquartier "jeden Tag besser. Das ist eine Zusatzmotivation, möglichst lange im Turnier zu bleiben", sagt sie mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Personalentscheidungen stehen bevor

Auch die Trainingshalle mit Kunstrasen spielt alle Stückerl. Im Performance Center wärmen sich die Teamspielerinnen früh morgens auf oder regenerieren abends. Viktoria Schnaderbeck hat sich an diesem Sonntag länger dort aufgehalten, die Teamkapitänin ist immer noch nicht ganz fit. Das Knie zwickt. Die Zeit läuft, am Mittwoch soll sie aber fit sein, um im Eröffnungsspiel gegen England (21 Uhr) im Old Trafford dabei zu sein. Bis Dienstag will man auch entscheiden, ob Lisa Kolb nach ihrem positiven Coronatest nachreisen wird oder die EM für sie Geschichte ist. "Wir geben ihr die Zeit, aber dann gilt es, im Sinne des Ganzen eine Entscheidung zu treffen", sagt Fuhrmann.

Die Trainingseinheit war an diesem teils kalt-windigen, teils sonnig-warmen Tag intensiv. Zwar war der Ball (fast) immer im Spiel, die Spielerinnen machten aber ordentlich Dampf. Man merkt: Es sind nur noch wenige Tage, bis die größte Frauen-EM aller Zeiten beginnt. Die Bedingungen im Teamquartier werden jedenfalls nicht als Ausrede zählen können, sollte es nicht so laufen wie geplant.

Das Performance Center
Das Performance Center © Jerovsek