Die Vorzeichen stehen auf Abschied, der Aufsteiger aber möchte seinen besonders von RB Leipzig geköderten Erfolgscoach nicht so einfach ziehen lassen. Hasenhüttl mochte am Samstag den Erfolg und die Jubelstimmung nicht mehr als nötig trüben und mit seiner Zukunft überlagern. Er bat um Nachsicht, jetzt nicht ins Detail gehen zu wollen. "Wir haben heute einen Grund zu feiern."

Aber auch so wurde deutlich: Nach dem Aufstieg 2015 ist der Klassenerhalt die letzte gemeinsame Feier. Der 48-Jährige sieht seine Mission nach drei Jahren bei den Schanzern als erfüllt an, auch wenn sein Vertrag noch bis 2017 läuft. "Was die Mannschaft in dieser Saison gezeigt hat, werte ich noch höher als den Aufstieg in der vergangenen Saison", sagte er. Das klang wie: mehr geht nicht.

Der ehrgeizige Hasenhüttl drängt nach Höherem, nach Champions League oder der Aussicht auf Titel. Bei einem Heimsieg und dann 42 Punkten wären sogar für den erstaunlichen Liga-Neuling die internationalen Startplätze noch in Reichweite gekommen. "Ich rechne mir keine großen Chancen mehr auf einen europäischen Wettbewerb aus", sagte Torjäger Moritz Hartmann, bisher zehnfacher Saison-Torschütze.

Die Ingolstädter Profis um die Österreicher Ramazan Özcan, Markus Suttner und Lukas Hinterseer ahnen den Ausgang der Diskussion um ihren Trainer. Sie erwarten ihn mit demonstrativer Unaufgeregtheit. "Jeder darf sein Leben bestimmen. Er soll machen, was das Beste für ihn ist. Wir haben viele Erfolge gehabt. Wir werden sehen, ob es weitergeht", sagte Torschütze Alfredo Morales. Hasenhüttl würde ein intaktes Team hinterlassen. "Riesenkompliment, was die Burschen in diesem Jahr gelernt haben", resümierte er.