Es ist eine Szene, über die Fußballfans noch lange schmunzeln werden: die 82. Minute im Halbfinalduell am Donnerstagabend zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV.

Papierknäuel als 12. Mann. Acht Minuten vor Schluss steht es 2:1 für Werder. Die Hamburger stehen mit dem Rücken zur Wand, brauchen unbedingt den Ausgleich - doch dann das: HSV-Verteidiger Michael Gravgaard möchte den Ball zu seinem Torhüter Frank Rost zurückspielen. Doch leider ist ein Papierknäuel im Weg, der Ball springt auf Gravgaards Bein und von dort ins Torout: Eckball für Werder, Kopftor durch Baumann, 3:1 für die Bremer. Die Entscheidung im Spiel ist gefallen, auch wenn Hamburg noch das Anschlusstor zum 2:3 gelang.

"Doppelt bitter". "So viel Pech kann man doch gar nicht haben. Ich habe mich voll auf den Ball konzentriert, und plötzlich sprang der einfach weg. Dass nach der Ecke das 1:3 fällt, ist doppelt bitter.", kommentiert Unglücksrabe Gravgaard die Szene. Kurios: Das Corpus Delicti stammt ausgerechnet von einem HSV-Fan, der nach einer Choreographie vor Spielbeginn das Blatt Papier zerknüllt und auf den Rasen geworfen hat.

Ehrenplatz. Am Tag danach wird in Bremen gefeiert - über den Aufstieg und die Papierkugel, die im Werder-Museum einen Ehrenplatz erhalten wird.