Barcelona gegen Chelsea - für Fußballfans ein echtes Saison-Highlight. Umso überraschter waren die ORF-Gebührenzahler, dass der öffentlich-rechtliche Sender den Champions-League-Kracher am Dienstagabend erst ab 21 Uhr live übertragen hat - 15 Minuten zu spät. Zuvor lief auf ORF 1 die neue österreichische Krimiserie "Schnell ermittelt". Die Begründung: Die Partie Barcelona - Chelsea wurde erst kurzfristig eingekauft und der Krimi - eine Eigenproduktion - würde mit rund 700.000 Zuschauern eine doppelt so hohe Quote bringen wie die Fußball-Königsklasse, begründete ein ORF-Sprecher auf "kurier.at" den Kompromiss. Eine Fehlkalkulation, wie der Tag danach zeigt.

TV-Duell ohne Sieger. 534.000 Fans versammelten sich tatsächlich vor den Bildschirmen, um das verkürzte Champions-League-Halbfinale im ORF nicht zu verpassen - trotz des mageren 0:0 im Nou Camp. Und der Krimi? "Schnell ermittelt" erreichte zuvor im Schnitt 543.000 Zuschauer, nur 9000 Zuseher mehr. Der nationale Marktanteil beider Sendungen lag bei 22 Prozent. Das Quoten-Rennen entschied Dienstagabend aber weder König Fußball noch "Schnell ermittelt" für sich: Mit 641.000 Zuschauern zog die Universum-Reihe "Südpazifik - Ein Meer von Vulkanen" auf ORF 2 die meisten Zuschauer an.