Dem SK Austria Kärnten blieb in den vergangenen Wochen kaum etwas erspart. Wie geht es dem Sportchef im Spannungsfeld zwischen Bundesliga-Urteil, der Diskussion über die Infrastrukturkosten, dem Lizenzierungsverfahren und Spielern, die ihre Verträge nicht verlängern wollen? Ist er auch schon zum Absprung bereit?


FRENKIE SCHINKELS: Nein, ich bin nicht derjenige, der etwas in Angriff nimmt und sich dann verabschiedet. Ich habe hier eine tolle Fußballfamilie gefunden, es gibt sehr viele Möglichkeiten, etwas aufzubauen, aber ich kann es nicht alleine machen. Wir brauchen die Politik. Und ich verstehe auch, dass es schwer ist, unter diesen Voraussetzungen Verträge zu verlängern.

Sehen Sie eine Gefahr für die Lizenz?
SCHINKELS: Ja, ganz klar, die sehe ich. Wir brauchen eine Sicherstellung für die Infrastruktur und für die 1,1 Millionen durch die Klage. Das wird ins Verfahren einfließen, auch wenn ich nicht glaube, dass das Urteil wirklich schlagend wird.

Wie bewerten Sie das Urteil?
SCHINKELS: Ich habe schon ein komisches Gefühl. Ich habe, seit ich hier bin, immer wieder gehört, dass sich die Kärntner benachteiligt fühlen und versuche, Brücken zu bauen. Aber inzwischen bekomme ich den Eindruck, dass da was dran ist.

Sie werden auch als ein möglicher Kandidat für den Posten des österreichischen Teamchefs gehandelt. Ist das nicht ein Grund, Adieu zu sagen?
SCHINKELS: Ich fühle mich sehr geehrt. Die Position des Teamchefs ist das Höchste für einen Trainer. Ich sage aber ehrlich, dass ich derzeit nur an den SK Austria denke. Aber es muss lustig bleiben und mit einer Perspektive verbunden.

Wie sehen Sie die sportliche Zukunft des Klubs?
SCHINKELS: Mein Ziel ist Platz vier. Wir sind stärker als im Herbst, die Mannschaft hat sich weiter entwickelt, einen großartigen Charakter und einen tollen Teamgeist.

Die Absagen haben den Plan einigermaßen durcheinander gewirbelt und die Vorbereitung ist auch nicht ideal verlaufen. Ein Problem?
SCHINKELS: Wir können nichts für die Absagen, sind nur Mieter im Stadion. Und die Vorbereitung ist das geringste Übel.