Josef Hickersberger hat erklärt, Teamchef bleiben zu wollen. Haben Sie nicht selbst Ambitionen auf diesen Posten?
ANDREAS HERZOG: Ich habe schon erklärt, dass ich irgendwann Teamchef werden will. Aber jetzt ist es das Beste für den österreichischen Fußball, wenn Hickersberger weitermacht.

Was spricht dafür?
HERZOG: Der Zenit der Mannschaft ist bei weitem nicht erreicht. Jetzt muss man mit Vollgas weiterarbeiten. Das Team verfügt über sehr gute Grundlagen, aber es gibt noch viel zu tun. Das Defensivspiel hat bei der Euro schon ganz gut funktioniert, das Offensivspiel ist noch stark ausbaufähig.

Verweigert man sich einer Personaldiskussion, weil keine realistischen Alternativen zur Verfügung stehen?
HERZOG: Ich weiß nicht, ob es Alternativen gibt. Aber ich glaube, es ist der beste Weg, es hat mit Hickersberger schon sehr gut funktioniert, vor allem jetzt am Schluss. Ein Wechsel zum jetzigen Zeitpunkt wäre ganz schlecht.

Können Sie das näher erläutern?
HERZOG: Ganz einfach, ich weiß es aus eigener Erfahrung. 1990 habe ich selbst unter dem Teamchef Josef Hickersberger gespielt. Wir haben uns für die WM in Italien qualifiziert, und dann kam diese Niederlage gegen Färöer. Hickersberger ist zurückgetreten und unsere Nationalmannschaft für einige Jahre völlig von der Bildfläche verschwunden. Da hat der Rücktritt also niemandem genützt.

Hickersberger hat seine Zukunft auch mit dem Verbleib des Trainerstabs verknüpft. Soll Fitnessbetreuer Roger Spry weitermachen?
HERZOG: Ich würde es sehr begrüßen, wenn Spry bleibt, da geht es um Kontinuität.