Die Rollen zwischen Portugal und der Türkei waren klar verteilt. Hier der Favorit und Finalist von 2004 mit Stars wie Cristiano Ronaldo und Deco, dort der Außenseiter aus der Türkei. Und von der ersten Minute an hielten sich unter der Ägide von Schiedsrichter und Konzertpianist Herbert Fandel auch beide Mannschaften an die Inszenierung.

Kommando. Portugal über nahm sofort das Kommando, gab klar den Ton an und jubelte in der 17. Minute auch erstmals ­ vergebens, denn Pepe stand bei seinem Kopfball im Abseits. Eine Millimeterentscheidung, aber kein Einzelschicksal, denn die Abwehr der Türken war gut organisiert und ließ die Falle allein in der ersten Hälfte gleich sieben Mal zuschnappen. Ansonsten war von Hamit Altintop und Konsorten nicht viel zu sehen. Nur in der 13. Minute waren sie einmal gefährlich in den gegnerischen Strafraum gekommen.

Schnelle Antritte. Anders die Portugiesen, die bis zur Pause bereits führen hätten müssen. Deco bediente die Spitzen mit mehreren perfekten Pässen, Simao auf der linken, Ronaldo auf der rechten Seite sorgten mit schnellen Antritten für Gefahr. Einen Freistoß des Manchester-Stars konnte Goalie Volkan Demirel mit den Fingerspitzen gerade noch an die Stange lenken (38.). Gleich darauf hatte Pepe neuerlich bei einem Kopfball Pech, und in der 41. Minute hob Joao Moutinho den Ball nach einer herrlichen Deco-Vorlage über das Tor.

Führung. Nach dem Wechsel änderten die Teams nur die Seiten, der Spielverlauf blieb gleich. Zunächst rettete die Stange noch einmal für die Türkei, als Nuno Gomes nach einem schweren Abwehrschnitzer alleine vor Goalie Demirel auftauchte (50.) Nach einer Stunde setzte sich die Spielkultur dann aber endgültig durch und Pepe durfte im dritten Anlauf jubeln. Nach einem herrlichen Doppelpass mit Kapitän Nuno Gomes traf er zur Führung.

Schlusspunkt. In der Nachspielzeit machte Raul Meireles mit dem 2:0 alles klar. Unrühmlicher Höhepunkt: Der Türke Mehmet Aurelio sprang Nani mit gestrecktem Bein gegen den Unterschenkel (90.), sah dafür aber nicht einmal Gelb.