Warum einfach, wenn's kompliziert geht? Die Spatzen pfiffen den Wechsel von Leoben-Coach Walter Kogler zu Innsbruck längst von den Dächern, da beschränkte sich der 39-Jährige noch auf eifriges Dementieren. Seit Donnerstag ist es amtlich: Kogler unterschrieb bei Tirol einen Drei-Jahres-Vertrag. "Es ist eine reizvolle Aufgabe, Wacker wieder auf die Erfolgsspur zu führen", lässt er wissen. Der ungewöhnliche Zeitpunkt der Bekanntgabe (während der laufenden Meisterschaft) scheint in Leoben Sitte zu sein.

Bedauern. Kozelsky, Hüttenbrenner (beide KSV), Rasswalder (LASK), Schicker, Cemernjak (Admira) und Jovanovic (Salzburg) haben es bei ihren Transfers wie Kogler gehalten. Hätte Gründler gegen Parndorf in der 90. Minute daneben geballert, anstatt die Kugel zum 2:1-Sieg zu versenken, wäre Leoben vielleicht noch heute zum Regionalligisten degradiert worden. Trotzdem bedauert DSV-Präsident Hans Linz Koglers Abgang: "Es gab ein Gesamtkonzept, bei dem er Top-Kontakte hergestellt hat. Dadurch haben wir beispielsweise auch Tormann Lukse von Rapid bekommen. Unter Kogler hätte Gutes entstehen können."

Kandidaten. Über neue Trainerkandidaten will sich Linz nächste Woche im Vorstand beraten, schon gestern sind 20 Bewerbungen eingelangt. Dass Leoben die Stammspieler reihenweise davonlaufen, kommentiert der Leoben-Boss trocken: "Kozelsky, Hüttenbrenner und Rasswalder wechseln in die T-Mobile-Liga, da darf man sich nicht wundern. Cemernjaks Transfer hat familäre Gründe. Und bei Jovanovic weiß ich, was er verdient, plus Auto, plus Wohnung. Hätte er das von mir gefordert, hätte ich gefragt, ob er verrückt ist." Sekic könnte jetzt übrigens doch in Leoben bleiben, bei Briza, Alar, Rinnhofer, Muhr, Gründler und Kanneh ist das beschlossene Sache. Mit dem Rest der Truppe wird verhandelt.