In der letzten Runde vor der Winterpause bittet Sturm als Mannschaft der Stunde Titelverteidiger Salzburg zum Tanz um Platz eins - zumindest für die Sturm-Fans klar das Spiel des Jahres. Denn die "Bullen" als Liga-Krösus hat man ja an der Spitze erwartet, die nur knapp dem Konkurs entronnenen Schwarz-Weißen weniger. Wir haben die ungleichen Duellanten genau unter die Lupe genommen.

Altersstruktur. Kurz zusammengefasst könnte man sagen: Junge Wilde treffen auf ausgekochte Routiniers. Denn bei den Grazern liegt das Durchschnittsalter bei 23,5 Jahren, während die "Dosen-Truppe" mit 28,1 im Schnitt fast fünf Jahre älter ist. Vergleicht man die Stärken der einzelnen Formationen, wird die Sache schon ausgeglichener.

Torhüter. Christian Gratzei und Timo Ochs haben alle 22 Spiele bestritten und dabei erst 24 (Gratzei) bzw. 25 (Ochs) Gegentore hinnehmen müssen. Beide zeigten kaum Schwächen.

Abwehr. Bei Sturm hat sich eine Einserformation herauskristallisiert, die heute dank des Comebacks von Mark Prettenthaler wieder komplett ist. Der herausragende Mann ist Senkrechtstarter Prödl, der das letzte Mal für Sturm auflaufen könnte. In punkto internationale Erfahrung hat Salzburg mit Sekagya, Miyamoto und Vargas die Nase vorne.

Mittelfeld. Salmutter, Säumel, Kienzl und Krammer - das war zumindest in den letzten Runden die Premium-Formation der Liga. Cleverness, Einsatz, Spielwitz - da passte einfach alles. Die Mozartstädter halten auch hier mit viel Routine (allen voran der 36-jährige Niko Kovac) entgegen und haben dazu mit Christoph Leitgeb einen "Hauch von Sturm" an der rechten Seite.

Angriff. Beide Trainer vertrauen in der Offensive auf ein ähnliches System: Ein Top-Torjäger (Haas bzw. Zickler, beide bisher elf Treffer) an vorderster Front und dahinter gibt es eine hängende Spitze mit Spielmacherqualitäten (Muratovic bzw. Ilic). Wobei der Ex-Bayer Zickler seinem Gegenüber Haas Blumen streut: "Mit seiner Routine ist er das Herz von Sturm. Wäre ich Teamchef, wäre er fix bei der EM."