Es war die allerletzte Chance auf ein Großereignis, die Konrad Plautz gehabt hat. Denn mit 45 bringt eine Uefa-Regelung das Pfeiferl zum verstummen. Nachzahlreichen Einsätzen in der Champions League darf Plautz nun also auch bei der EM im eigenen Land pfeifen. "Es ist gigantisch", freute sich Plautz, nachdem er von der Nominierung erfahren hatte. Gerechnet hat er damit nicht.

Erfreuliches Mail. "Das mache ich nicht, dann bin ich auch nicht so enttäuscht, wenn es nicht klappt." Aus der bitteren Erfahrung, als Plautz bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland nicht zum Zug gekommen war, hat der Werkzeugmacher gelernt. Und weiter an seinem großen Ziel gearbeitet. "Ich habe schon gewusst, dass die Chancen ganz gut stehen, aber die Ungewissheit bleibt doch." Umso größer war die Freude, als am Mittwoch um 16.10 Uhr das E-Mail vom ÖFB mit der erfreulichen Nachricht in seinem virtuellen Briefkasten landete.

Glückssache. Da fiel mit einem Schlag die Anspannung ab. "Was genau drinnen steht, weiß ich gar nicht. So genau habe ich es noch nicht gelesen", lacht Plautz erleichtert. Bei 24 Spielen und zwölf Schiedsrichtern wird er nach Adam Riese zumindest bei zwei Vorrundenspielen zum Einsatz kommen. Was danach ist, steht noch in den Sternen. Wichtig sei es vor allem, das erste Spiel gut zu leiten. "Natürlich ist es mein Ziel, weiter zu kommen. Aber das ist auch Glückssache", bleibt der Tiroler, der in seiner Freizeit die Heimatbühne Navis im Tiroler Wipptal leitet, bescheiden.

EURO-Fahrplan. Sein persönlicher Euro-Fahrplan hat erst eine Station. Im April gibt es einen Kurs bei der Uefa samt Fitness-Test. "Mehr weiß ich noch nicht." Mit der Nominierung von Plautz stehen die Chancen auf ein Finale mit österreichischer Beteiligung also nicht schlecht. Was aber, wenn das ÖFB-Team tatsächlich die Riesen-Sensation schafft und ins Endspiel kommt? "In diesem Fall würde ich gerne auf das Finale verzichten."