Mit allem hatten die Security-Mitarbeiter an den Eingängen gerechnet: mit betrunkenen Wiener Fans, gefährlichen Schlägern, randalierenden Rowdys. Aber nicht mit gähnender Leere. Wo sich noch gegen Sturm Graz vor dem Gäste-Eingang der Volkszorn erhob, herrscht Friede. Erst knapp vor Matchbeginn treffen die ersten Anhänger der violetten Austria beim Gästesektor ein. Die Drehkreuze am Eingang sind mittlerweile Tretgittern gewichen. Wie in der guten alten Zeit werden die Karten von Hand abgerissen.

Jeder wird gefilzt. Die wenigen mitgereisten Fans der Wiener Austria werden umso akribischer kontrolliert - "Heast Oida, I bin do ka Schwerverbrecha", beschwert sich einer. Gefilzt wird er trotzdem. Nach den Krawallen im ersten Match gegen die Wiener Austria und Sturm Graz sind alle sensibilisiert: Dass plötzlich eine Flasche auf das Spielfeld fliegt, wie gegen Sturm, soll sich keinesfalls wiederholen. "Wir haben schon die unmöglichsten Gegenstände konfisziert", verrät Group4-Mitarbeiter Joachim Edlinger. Darunter: Küchenmesser, Maurerhammer, bengalische Feuer.

Plakate ausrollen. Selbst die Fan-Transparente werden entrollt. "Stehen darauf rassistische oder abwertende Parolen, müssen die Plakate draußen bleiben", erklärt Christian Kahle, Group4-Landesdirektor für Kärnten. Edlinger zieht eines aus dem Verkehr: "A.C.A.B" ist darauf zu lesen. Die Abkürzung steht für "All cops are bastards - alle Polizisten sind Mistkerle." Es bleibt mit 17 abgenommenen Feuerwerkskörpern der größte Aufreger des Abends.