Herr Canori, Hand aufs Herz, die 24.000 kommen nicht wegen Austria Kärnten zum Spiel gegen Austria Wien, oder?
Canori: Zwei Drittel fallen auf das Stadion, ein Drittel kommt wegen des Vereins. Aber wenn uns nur ein Bruchteil jener erhalten bleibt, die erstmals mit dem Fußball in Kontakt gekommen sind, haben wir was erreicht. Ich verstehe es als meine Hauptmission, den Fußball gesellschaftspolitisch zu verankern.

Ist der Einsatz für den Fußball auch ein Sprungbrett für ein Comeback in der Politik?
Canori: Nein. Manche behaupten das Gegenteil, nämlich, dass es ein Husarenritt ist.

Sie schließen eine Rückkehr aber nicht aus?
Canori: Das habe ich nie getan. Wenn die Aufgabenstellung passt, wäre ich bereit, was zu tun.

Sind Sie eigentlich inzwischen Fußballfan geworden?
Canori: Nein. Das war ich nie. Ich bin Austria-Kärnten-Fan.

Funktioniert das?
Canori: Ich weiß nicht, aber warum nicht? Hat es mit den "Fußball-Verrückten" wie Quehenberger oder Kartnig auf der Führungsebene funktioniert?

Was erwarten Sie vom ersten Heimspiel?
Canori: Einen Sieg, das gilt für jedes Heimspiel. Wir müssen in diesem Stadion eine Macht sein.

Welchen zeitlichen Spielraum erhält Trainer Walter Schachner?
Canori: Bis Saisonende soll ein Platz in der oberen Tabellenhälfte erreicht sein. Wenn wir aber im zweiten Durchgang nicht mindestens 50 Prozent mehr Punkte machen als im ersten, wäre das gesamte Projekt gefährdet.

Wie sieht das Fernziel aus?
Canori: Ich stelle mir vor, in der übernächsten Saison international mitzuspielen. Und warum sollen wir in den nächsten fünf Jahren nicht Meister werden? Es wäre schön, wenn wir das Argument liefern, dass das Stadion nicht rückgebaut werden muss.