Jubel, Trubel, Heiterkeit herrschten nach dem 1:0-Erfolg des SK Sturm über den Rekordmeister und Tabellenführer in den Katakomben der UPC Arena. Einzig Rapid-Coach Peter Pacult zog ein langes Gesicht und hatte mit Schiedsrichter Einwaller auch gleich einen Schuldigen für die Niederlage parat.

Goldtor, die Zweite. Der eigentliche "Hauptschuldige" war aber ein anderer - Thomas Krammer, der wie schon im April das Goldtor erzielt und damit Rapid zum zweiten Mal in diesem Jahr zur Strecke gebracht hat. Mit einem klassischen "Gurkerl" zwischen die Beine hat der 24-Jährige Helge Payer bezwungen: "Viel mehr Platz hat er mir ja nicht gelassen", grinste Schlitzohr Krammer nachher und gab auch zu: "Gegen Payer zu treffen ist besonders schön. Er ist schließlich Teamtorhüter."

Die Euro reizt. Wobei das Nationalteam auch das große Ziel des gebürtigen Judenburgers ist. "Das war immer mein Traum und im Hinblick auf die Euro ist der Reiz natürlich noch größer. Aber wann es soweit ist, müssen andere entscheiden", so Krammer, der sich selbst Mut macht: "Ich kann nur versuchen, mich mit guten Leistungen in der Bundesliga zu empfehlen. Zum Glück habe ich den Ruf des Chancentods hinter mir gelassen. Ein paar Tore noch, dann kommt vielleicht der Anruf des Teamchefs. Ich lasse meine Handy auf alle Fälle eingeschaltet."

Vertrag läuft aus. Empfehlen will sich der Sunnyboy aber auch bei Sturm, schließlich läuft sein Vertrag mit Saisonende aus. "Irgendwann will ich schon ins Ausland, aber bis es soweit ist, möchte ich in Graz bleiben." Einen Wechsel in Österreich kann er sich kaum vorstellen: "Da gibt es nur wenige Klubs, die mit Sturm zu vergleichen wären. Vor Rapid haben wir zwei Mal verloren und trotzdem waren 12.000 Fans da. Wahnsinn."