Die Formkurve des SK Austria Kärnten scheint an Höhe zu gewinnen. Was spricht dafür, dass der Sieg über Sturm die Wende und keine Eintagsfliege war?
ROLAND KOLLMANN: Ich glaube, dass es ein Knackpunkt war. Wir haben uns konsolidiert und endlich hat sich die Leistung auch im Ergebnis niedergeschlagen. Der Sieg war Goldes wert, er kam genau zur richtigen Zeit. Die Atmosphäre in der Mannschaft ist jetzt wieder ausgezeichnet.

Der erste Durchgang ist beinahe komplett. Was ist nach den bisherigen Erfahrungen mit diesem Team möglich?
KOLLMANN: Das Ziel ist nach wie vor ein Platz unter den ersten fünf, das ist trotz der Startschwierigkeiten machbar. Wir können gegen jeden Klub der Liga bestehen und ich hoffe, dass es uns gelingt, im neuen Stadion eine Euphorie unter den Fans auszulösen. Und die Verletzungsserie wird wohl auch einmal zu Ende gehen. Sie war sicher mit ein Grund für unsere Probleme. Jetzt fällt wieder der "Sladdi" (Junuzovic, Anm.) aus. Das macht uns schon zu schaffen.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das Spiel bei Austria Wien?
KOLLMANN: Es ist natürlich eine schwere Aufgabe, aber ich sehe eine sehr gute Chance, in Wien etwas zu holen, auch weil unser Selbstbewusstsein gestiegen ist. Und im Vergleich mit Rapid herrscht bei der Austria auch nicht diese Stimmung im Stadion. Dadurch ist es vielleicht etwas einfacher. Aber wirklich nur ein bisschen.

Welche Erfahrungen haben Sie in der Vergangenheit im Horr-Stadion gemacht?
KOLLMANN: Eigentlich viele gute. Mir sind dort auch schon ein paar Tore gelungen.

Sie haben auch gegen Sturm wieder getroffen. Trainer Walter Schachner hat gemeint, Sie seien eben zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. Wie beurteilen Sie Ihre eigene Entwicklung?
KOLLMANN: Ich habe gespürt, dass es von Spiel zu Spiel besser wird. In den ersten Spielen bin ich sehr oft nur herumgeirrt und war immer ein paar Meter vom Ball entfernt, wenn es drauf an kam. Jetzt passt das Timing wieder und ich fühle mich gut.

Ihr Verhältnis zu Schachner war in der Vergangenheit nicht immer spannungsfrei. Wie sieht die Situation aktuell aus?
KOLLMANN: Es ist alles ganz normal, wie bei jedem anderen Spieler. Ich weiß, dass ich früher zwei, drei Mal ein paar blöde Dinge gesagt habe, aber das ist alles ausgeräumt, erledigt. Wir haben uns ausgesprochen.

Sie stehen derzeit nicht im Kader des österreichischen Nationalteams. Rechnen Sie sich noch eine Chance für die Europameisterschaft aus oder machen Sie sich keine Hoffnungen mehr?
KOLLMANN: Die Euro ist für mich jetzt kein Thema, ich denke keine Sekunde daran. Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht will. Aber ich mache mir keine unnötigen Gedanken darüber. Da sollen sich lieber andere den Kopf zerbrechen. Fenster schliessen