Es war schon recht eigenartig. Grazer Derby - super! Aber in der Regionalliga? Da lief dann doch einiges anders als gewohnt. Das fing schon damit an, dass zwar die ganze Sturm-Kampfmannschaft von Kapitän Jürgen Säumel über Klaus Salmutter bis zu Trainer Franco Foda im Stadion war, aber Richtung Tribüne statt auf den Rasen stapfte.

Salmutter als Fan. "Es ist schon ein komisches Gefühl, als Zuschauer zu einem Derby zu gehen. Und ein bisserl wehmütig wird man auch, wenn man an die Vergangenheit denkt. Aber was soll's? So haben wenigstens die Jungen ein tolles Erlebnis", erklärte etwa Salmutter, bevor er sich aufmachte, um die eigenen Amateure anzufeuern.

5561 Fans. Neben der gesamten Sturm-Kampfmannschaft waren aber auch noch tausende Fans in der UPC Arena - insgesamt genau 5561. Was für einen neuen Rekord in der Regionalliga Mitte sorgte, wo das bisher bestbesuchte Match der Kärnten-Schlager Spittal gegen Bad Bleiberg war, der 1999 4500 Fans angelockt hatte. Und über 5561 Zuseher hätte sich der GAK wohl auch letzte Saison in der Bundesliga gefreut, da kamen nämlich zu etlichen Spielen deutlich weniger Fans.

"Rotgroschen" Im Stadion selbst musste man sich an gänzlich neue Anblicke gewöhnen. Das begann beim Hineingehen, als GAK-Helfer um eine Spende baten - "Rotgroschen" heißt das dann. Drinnen angekommen ging es weiter: Nord- und Osttribüne waren nämlich geschlossen, nur die Sturm-Fans drängten sich im altbekannten Gästesektor. Die GAK-Fans konzentrierten sich in der Kurve diagonal gegenüber, was die perfekte Ausgangslage für ein Gesangsduell ergab, das dann auch 90 Minuten andauerte.

Nummer eins. Anders als auf dem Rasen endete dieses Duell mit einem Unentschieden. Dauerbrenner in schwarz war: "Die Nummer eins in Graz sind wir!" Die Rotjacken hielten mit "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Roten nicht!" dagegen.

Gefeiert. Schließlich siegte Sturm am Rasen 1:0, was von den Amateuren frenetisch gefeiert wurde. Aber auch die GAK-Fans beklatschten ihre Truppe inbrünstig - trotz Niederlage. Und Harald Fischl, der neue alte starke Mann beim GAK, meinte: "Man sollte mit der Mannschaft Geduld haben, schön langsam müssen wir das Glück aber auch zwingen."