Herr Constantini, nach einer absolvierten WM-Qualifikation gilt es, das Nationalteam irgendwie einzuordnen. Sind Sie der Ansicht, dass sich die Entfernung zur Weltklasse nach dem direkten Duell mit Frankreich, einem Vertreter dieser Gruppe, verringert hat?

DIDI CONSTANTINI: Es fehlt einiges, das haben wir gesehen. Vor allem das Tempo ist ein ganz anderes. Wir liegen noch weit hinter Teams wie Frankreich, aber der Unterschied ist etwas kleiner geworden.

Was deutet darauf hin? Wird die Situation nicht ein bisschen zu positiv dargestellt?

CONSTANTINI: Ich rede nichts schön. Wir hätten gegen Frankreich mit viel Glück einen besseren Spielverlauf haben können. Aber natürlich wird man durch einen so starken Gegner auch in solche Fehler wie jenen von Maierhofer hineingetrieben. Früher einmal wäre die Mannschaft nach dem 0:2 aus einem Elfer, der keiner war, vielleicht eingebrochen. Wir haben große Probleme gehabt, aber ein 0:9 ist es nicht geworden.

Roman Wallner ist trotz der starken Leistung gegen Litauen nicht zum Zug gekommen, Ersatzmann Paul Scharner wurde rechts hinten postiert, die Franzosen wurden meist über diese Seite gefährlich. Haben Sie bei der Aufstellung Fehler gemacht?

CONSTANTINI: Ich denke mir was, wenn ich Änderungen vornehme. Dazu stehe ich, auch wenn es daneben geht. Ich hätte mir Scharner besser erwartet.

Ist angesichts des Frankreich-Spiels der genannte Kreis von 40 Teamspielern nicht einzuschränken oder hat Österreich so viele Fußballer, die an die Spitze gelangen können?

CONSTANTINI: Ich glaube nicht, dass wir reduzieren müssen. Ich habe 30 bis 40 Spieler, aus denen wähle ich. Ich kann nicht den Weg ändern, wenn wir gegen ein Top-Team verlieren.

Wo ist der Hebel anzusetzen?

CONSTANTINI: Ich kann keine Hebel ansetzen, das muss in den Vereinen passieren. Aber dort wird gut gearbeitet. Das heißt nicht, dass ich mich aus der Verantwortung stehle. Und jeder Mensch ist abhängig.

Ist die Endrunde der Europameisterschaft das erklärte Ziel?

CONSTANTINI: Das muss es sein, sonst hätte ich den Job nicht übernehmen brauchen.