Geheimniskrämerei wurde groß geschrieben vor dem heutigen WM-Qualifikations-Spiel (19.45 Uhr, live ORF 1) in Bukarest. Wen wundert's, denn auch wenn Österreichs Teamchef Didi Constantini im Vorfeld der Partie fast gebetsmühlenartig und stets mit treuherzigem Augenaufschlag versichert, die Tabelle in "seiner" Gruppe sieben würde ihn nicht einmal peripher tangieren, glaubt ihm das keiner - zuviel steht auf dem Spiel. Denn verliert Österreich das Duell gegen Rumänien, dann ist selbst die winzige Chance auf den zweiten Tabellenplatz, der ein Play-Off-Ticket bedeutet, endgültig dahin.

Und so wurde bei den mitgereisten Fans und Journalisten getüftelt, geraten und im Kaffeesud gelesen, wer denn heute im Steaua-Stadion, für die notwendigen Tore sorgen soll. Die Stürmerfrage, ein Buch mit sieben Siegeln, denn der Teamchef schweigt zu diesem Thema. Vieles deutet aber darauf hin, dass Färöer-Torschütze Stefan Maierhofer auf der Bank platz nehmen muss. Denn einerseits spielt die Sturm-Dreieck Andreas Hölzl, Jakob Jantscher und Daniel Beichler derzeit in Hochform. Sie zu zerreißen, würde Constantini wehtun.

Konter-Taktik

Dazu braucht er einen Platz für Paul Scharner, der nach seiner Sperre wieder die Kapitänsschleife übernimmt. Ob im Mittelfeld oder in der Innenverteidigung ist noch offen. Und dann wäre da noch das Spielsystem. Gegen die Färöer operierte man über die Flanken, die beiden Angriffs-Riesen Maierhofer und Marc Janko sollten im Strafraum Angst und Schrecken verbreiten - was sie phasenweise ja auch taten. Gegen die Rumänen spielt man auf Konter - und das ist ein Fall für Erwin Hoffer. Der pfeilschnelle Napoli-Angreifer ist Constantinis Ass im Talon, ein Ass, das schon beim 2:1-Sieg im Hinspiel in Klagenfurt im April zwei mal gestochen hatte. Hoffer selbst ist bereit. "Wenn ich spiele werde ich alles für den Erfolg der Mannschaft tun."

Eine Statistik macht im rot-weiß-roten Lager aber nachdenklich. Von zehn geschossenen Toren in der WM-Qualifikation gelang Österreich auswärts nur eines. Damit sind Constantinis Mannen gemeinsam mit den Slowenen die harmlosesten Gäste der gesamten WM-Qualifikation. Und der letzte Auswärtssieg datiert vom 6. Oktober 2006 - 2:1 in Liechtenstein.