Herr Kogler, wie bedeutsam ist das Leben mit dem Fußball angesichts eines so schweren Verlusts in der Familie?
WALTER KOGLER: Es ist natürlich schwer, man hat nur eine Mutter. Aber es hilft einem auch in so einer Phase. Durch den täglichen Ablauf denkt man nicht ständig darüber nach. Und das Leben muss ja weitergehen.

Ihre Mannschaft hat mit dem 4:0 gegen Rapid einen fulminanten Start hingelegt, die als Favoriten gehandelten Klubs scheinen noch nicht in Form zu sein. Sehen Sie für das Spiel in Salzburg Vorteile für Innsbruck?
KOGLER: Es könnte Vorteile geben, wenn wir so resolut und bestimmt auftreten wie gegen Rapid. Man hat gesehen, dass in Salzburg offensichtlich noch nicht alles so rund läuft, aber das kann sich in so einem Team von einem Moment zum anderen ändern. Wir haben mehr neue Spieler als zum Beispiel Salzburg oder Rapid, aber sie haben zu einem großen Teil schon gezeigt, dass sie zum Verein passen, vor allem vom Charakter her. Ich hoffe, dass es so bleibt.

Welche Kriterien gelten für neue Spieler?
KOGLER: Sie müssen Qualität haben und leistbar sein. Entscheidend sind für mich aber die Motive des Spielers, warum jemand hierher will. Es geht darum, sich mit dem Klub zu identifizieren und sich wohlzufühlen. Sieben Neue waren nicht geplant, aber einige frühere Spieler hatten andere Pläne.

Sehen Sie mit dem Aufstieg und dem nunmehrigen Auftakt eine Bestätigung Ihrer Arbeit?
KOGLER: Es sieht so aus, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, der richtige ist. Wir haben nicht das finanzielle Potenzial wie andere, zum Beispiel die Admira in der zweiten Liga. Wir verfolgen eine andere Linie. Wir wollen einen bodenständigen Fußball zeigen, mit jungen und wenn möglich einheimischen Spielern, die eine Perspektive haben. Aber erst nach einem halben Jahr werden wir sehen, wohin dieser Weg führt.

Was sagen Sie als Lavanttaler zu Ihrem Ex-Klub WAC?
KOGLER: Ich konnte mich dort nicht so entfalten, wie ich mir das vorgestellt habe, aber ich freue mich wirklich, dass sie es jetzt endlich geschafft haben.