Helau, Herr Fuchs. Sportlich halten Sie und Ihre Mainzer Kollegen die Konkurrenz in der Deutschen Bundesliga derzeit ja schön zum Narren, das passt doch perfekt zum Image des Klubs als Karnevalverein?

CHRISTIAN FUCHS: Wir sind ein Karnevalsverein und darauf sind hier alle stolz.

Aber dass Mainz mit sechs Siegen in die neue Saison startet, darauf hätte wohl nicht einmal der größte Narr gewettet, oder?

FUCHS: Nein, auch ich nicht.

Und trotzdem sind Sie nach Mainz gegangen, obwohl die Rheinländer nicht gerade zu den Topadressen im Fußball gehören.

FUCHS: Aber es war der richtige Schritt. Bei Mainz habe ich den Spaß am Fußball zurückgewonnen, der letzte Saison in Bochum verloren gegangen ist. Und jetzt hab' ich Spaß ohne Ende.

Hat auch die Arbeit unter Trainer Thomas Tuchel einen gewissen Spaßfaktor?

FUCHS: Selbstverständlich, einen großen noch dazu. Herr Tuchel ist ein akribischer Arbeiter. Ich glaube, der sitzt Tag und Nacht vor dem Fernseher, um unsere nächsten Gegner zu analysieren. Wie er uns dann immer auf die Spiele einstellt, ist einzigartig. Ich freue mich jetzt schon auf die Hoffenheim-Analyse.

Vor dem Spiel herrscht in der Mainz-Kabine stets Partystimmung mit lauter Musik. Ist das normal?

FUCHS: Das ist total Mainz. Bei aller Professionalität kommt bei uns der Spaß nicht zu kurz. Und wie man sieht, es wirkt.

Nach dem Hoffenheim-Spiel beginnt für Sie aber wieder der Ernst des Lebens. Sie müssen zum österreichischen Nationalteam.

FUCHS: Ich darf zum Nationalteam. Es ist immer eine große Ehre, sein Land zu vertreten. Und gegen Aserbaidschan sind wir ja Favorit.

Das waren sie zuletzt gegen Kasachstan auch - und dann wurde es eine fürchterliche Zitterpartie.

FUCHS: Das war reine Absicht.

Wie bitte?

FUCHS (lacht): Wir wollten erst so spät (91. und 92. Minute, Anm.) die Tore machen, damit den Kasachen nicht mehr der Ausgleich gelingt.

Ihrem Teamkollegen Andreas Ivanschitz ist beim Thema Nationalteam aber das Lachen vergangen. Reden sie oft darüber?

FUCHS: Oft, und ich glaube, dass er sehr gerne wieder dabei wäre.