Man kann nicht sagen, dass es ganz überraschend kommt, schon am Sonntag hatten die Hartberger Funktionäre via Kleine Zeitung angekündigt, dass es massive Änderungen geben wird in den internen Strukturen. Nicht zuletzut deshalb, weil der Saisonstart gründlich in die Hosen ging. da war zunächst das Abenteuer mit dem bosnischen Trainer Ivo Istuk, der ein Problem hatte: er sprach kein Wort Deutsch. Dann die Sache mit der Zusammenarbeit mit einer Agentur, die viele Spieler nach Hartberg bringen wollte. Gekommen ist keiner.

Sportlich war die Unruhe fatal, nach fünf Runden sind die Hartberger mit einem Punkt und ohne geschossenes Tor Tabellenletzter. Jetzt ist der Beginn des Umbausvollzogen. "Nach intensiven Gesprächen zwischen dem Aufsichtsrat und Vorstand wurde ein weiterer Schritt in Richtung Professionalität gesetzt. Der bisherige Obmann Franz Grandits wechselt mit sofortiger Wirkung in den Aufsichtsrat und seine Funktion übernimmt der neue geschäftsführende Obmann Jürgen Rindler", teilte der TSV in einer Aussendung mit.

Ehrenamtlichkeit und Bundesliga

Rindler ist kein Unbekannter, der Tormann hatte erst nach Ende der Saison seine aktive Karriere beendet und wollte eigentlich im Betrieb der Eltern arbeiten. Jetzt kehrt er schneller als gedacht in den Sport zurück. Als Obmann, der die Geschäfte führt, also hauptberuflich. "Bereits als Spieler wurde mir bewusst, welchen Einsatz und Zeitaufwand Franz für den Verein erbracht hat. Daher ziehe ich den Hut vor ihm, was er 14 Jahre als TSV-Obmann geleistet hat. Außerdem verdient er den größten Respekt für diese Entscheidung, die Geschicke des Vereins in andere Hände zu geben. Da ich ein Herzblut-Hartberger bin freue ich mich auf die bevorstehende, sicherlich nicht einfache Aufgabe und danke allen für das entgegengebrachte Vertrauen.“

Grandits wird dem Verein aber nicht abhanden kommen, er wechselt in den Aufsichtsrat. "Ich habe diese Entscheidung schon länger ins Auge gefasst, da mir seit längerre Zeit bewusst ist, dass es fast unmöglich ist, die Geschicke eines Bundesliga-Vereins ehrenamtlich zu lenken." Auf Rindler wartet aber gleich viel Arbeit, auch er ist gefordert, den sportlich angeschlagenen Klub auch in der Tabelle schnell wieder in ruhigere Gewässer zu führen.