Die wichtigste Frage, weil sie vor allem die Damenwelt brennend interessiert, vorweg: Warum tragen Sie jetzt einen Thomas-Schaaf-Gedächtnis-Schnauzer?

SEBASTIAN PRÖDL (lacht): Das kam aus einer Stimmung heraus in meinem Frankreich-Urlaub. Ich wollte mich ein bisschen den Franzosen anpassen. Und schließlich brauche ich ja auch etwas für später zum Lachen, wenn ich einmal nach der Karriere meine Autogrammkarten anschaue.

Was haben Sie denn im Urlaub noch so getrieben, außer sich einen Schnauzer wachsen zu lassen?

PRÖDL: Ich war mit meiner Freundin auf einer kleinen Rundreise in Südfrankreich und zu Hause in Kirchberg und Graz.

Wie war die Heimkehr?

PRÖDL: Wie immer. Nach zwei Tagen hat man schon das Gefühl, als sei man nie weg gewesen. Ich sehe mich später, irgendwann einmal, schon wieder in der Steiermark.

So weit sind wir aber noch nicht. Zuvor geht es mit Werder Bremen in Ihre siebente Saison in Deutschland. Mit welchen Zielen?

PRÖDL: Die letzte Saison (Anm. zwölfter Platz) verbessern.

Ihr Vertrag mit Werder läuft aber nur noch ein Jahr. Und die Transferzeit rückt auch näher. Müssen sich Ihre Bremer Fans Sorgen machen?

PRÖDL: Ich wollte mich im Urlaub bewusst nicht mit Fußball beschäftigen. Also habe ich mir auch keine Gedanken über einen Wechsel oder eine Vertragsverlängerung gemacht.

Werder hat Ihnen ja angeboten, Ihren Vertrag um drei weitere Jahre zu verlängern und wird sicher Druck machen?

PRÖDL: Davon gehe ich auch aus. Aber ich möchte mir ein paar Wochen anschauen, wie die Mannschaft aussieht. Ich habe eine gute Saison gespielt und mein Vertrag läuft noch. Also bin ich relativ entspannt. Aber ich fühle mich hier wohl und es spricht nicht viel gegen Bremen.

Dennoch soll es Interesse von anderen Klubs geben. Was sagen Sie dazu?
PRÖDL: Das habe ich auch gehört, aber ich wollte im Urlaub nichts davon wissen. Und bevor ich nicht mit Werder gesprochen habe, denke ich nicht an andere Vereine.

Gut, dann reden wir über Ihr Alter. Sie sind im Urlaub 27 Jahre alt geworden. Fühlen Sie sich alt?

PRÖDL: Fußballerisch gesehen komme ich jetzt in mein bestes Alter und ich fühle mich auch sonst noch jung.

Dennoch schrieben die heimischen Gazetten jüngst rund um die beiden Länderspiele viel von einem Generationswechsel im Nationalteam.

PRÖDL: Gut, dass ich keine Zeitungen gelesen habe.

Aber Sie saßen im ersten Spiel gegen Island nur auf der Bank.

PRÖDL: Wenn ich mit so etwas nicht umgehen könnte, hätte ich eine Einzelsportart wählen müssen. Im Spiel gegen Tschechien habe ich gezeigt, dass ich noch ein wichtiger Bestandteil in der Nationalmannschaft bin. Ich habe in der vergangenen Saison wichtige Schritte für meine weitere Karriere gesetzt und den Sprung zum Führungsspieler geschafft. Diese Früchte werde ich sicher noch ernten.