Wochenende für Wochenende wiederholt sich auf vielen Fußballplätzen das gleiche Spiel. Klappt es nicht mit einem Punktegewinn, trägt oftmals nur einer die gesamte Schuld: Es ist nicht der Abwehrrecke, der am Ball vorbei "säbelte". Nicht der Mittelfeldmotor mit seiner hohen Fehlpassquote. Nicht der Stürmer, der das leere Tor verfehlt hat. Nein, es ist der Schiedsrichter, der eine knappe Abseitsentscheidung in Sekundenbruchteilen treffen musste. "Wir sagen nicht, dass wir fehlerfrei sind. Jeder Mensch macht Fehler", ist sich die Schiri-Zunft einig. "Wir wissen auch sehr wohl, wie viel die ehrenamtlichen Funktionäre, Spieler und Trainer für den Fußball leisten. Das verdient großen Respekt. Es wäre andererseits aber schön, wenn von den Leuten auch die Leistung von uns Schiedsrichtern anerkannt wird."

Pöbeleien an der Outlinie

Dafür nehmen die Schiedsrichter einiges auf sich. Krass ist es vor allem an der Linie bei Spielen in den 1. und 2. Klassen, nahe den Zuschauerrängen. "Da musst du dir einiges an Beschimpfungen anhören. Es ist ein großer Unterschied, ob 300 Leute im Chor gemeinsam schreien oder dich zwei, drei Zuschauer persönlich beleidigen."

Eine dicke Haut zählt zu einer der Eigenschaften, die ein Schiedsrichter haben sollte. Andere wichtige sind vor allem die Regelsicherheit und die konditionelle Eignung. Diese wird einmal pro Jahr beim Lauftest überprüft.

Und der hat es in sich. Teil eins: sechs Mal 50-Meter-Sprint in 6,4 Sekunden, danach acht Minuten Pause. Teil zwei: zehn Runden á 400 Meter Intervallläufe (jeweils 20 Mal 150-Meter-Sprint und 50 Meter gehen).

Auf- und Absteiger

Wie bei den Fußball-Mannschaften wird auch die Leistung der Schiedsrichter in Tabellen erfasst, unterteilt in Regionalliga, Kärntner Liga und Unterliga, mit Auf- und Absteigern.

Regionalliga und darunter pfeifen: Martin Begusch, Rene Bichler, Holger Dietz, Thomas Fröhlacher, Tanja Hausott, Manfred und Stefan Krassnitzer, Christian Maier, Gerhard Meschnark, Günter Messner, Arno Weichsler, Thomas Wieser sowie Bundesliga-Schiri Helmut Trattnig und FIFA-Assistent Andreas Witschnigg.

Vier Mal pro Jahr wird ein Referee beobachtet und nach Schulnotensystem (eins bis vier) bewertet. Eine 2,5 wäre z. B. bereits ein schlechter Wert. Eine einzige negative Beurteilung reicht dabei schon aus für einen Abstieg. Druck für die Schiris gibt es also nicht nur vonseiten der Fußballvereine und Zuschauer . . .