Werden die Fans Kevin Kampl heute in einem neuen Style sehen?

Kampl: Heute noch nicht. Die Haare wurden nur etwas nachblondiert und gekürzt. Erst für die Meisterfeier, wenn wir den Teller von der Bundesliga überreicht bekommen, lasse ich mir bezüglich meiner Frisur etwas einfallen.

Basel im Visier, den Meistertitel, der am Sonntag fixiert werden kann, vor Augen. Wie sehen Sie die nächsten Tage?

Kampl: Wir sind in der Lage, in der Europa League noch weit zu kommen. Der Sonntag wird aber auch ein ganz besonderer Tag für mich, den ich nie vergessen werde. Ich hole meinen ersten Meistertitel, das ist etwas ganz Besonderes. Es wäre schön, wenn die Arena gut gefüllt wäre. Wir haben es uns verdient, dass viele Fans kommen und mit uns feiern. Wir arbeiten täglich sehr hart, um diese Leistungen zeigen zu können.

Vor der Meisterfeier muss Salzburg gegen Basel noch eine Topleistung zeigen, will man die nächste Runde erreichen. Wie gefährlich ist das 0:0 vom Hinspiel?

Kampl: Wir haben einmal einen guten Grundstein gelegt. Klar müssen wir auch aufpassen, dass wir in der Defensive gut stehen. Aber wir haben schon oft gezeigt, dass wir dazu in der Lage sind. Es liegt jetzt an uns, mit einem fußballerischen Feuerwerk den nächsten Schritt zu machen. Wir müssen noch präsenter, noch aggressiver von der ersten Minute an attackieren. Wir sind sicher in der Lage, ein Tor mehr zu schießen als Basel.

So gesehen ist das Spiel wie ein echtes Endspiel?

Kampl: Für uns zählt in jedem Spiel nur der Sieg. Mit dieser Einstellung gehen wir in jede Partie. Die 30.000 Fans, die in der Arena sein werden, geben uns einen zusätzlichen Kick. Wer gewinnt, ist in der nächsten Runde, so einfach ist das. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben, denn Basel bringt viel Qualität mit. Aber wir wollen unseren Weg gehen und ich glaube, dass wir noch einige internationale Auftritte vor uns haben.

Sie sind nicht nur wegen Ihrer schrillen Frisuren eine schillernde Person im Bullen-Spiel. Spüren Sie als einer der großen Leistungsträger im Offensivspiel schon eine gewisse Nervosität?

Kampl: Ein Kribbeln ist schon da, aber es ist ein positives Gefühl. Mehr eine Vorfreude auf einen Höhepunkt der Saison. Solche Partien wie gegen Basel toppen eine Saison noch zusätzlich. Wir haben Respekt vor den Schweizern, aber wir brauchen uns nicht verstecken.

Bei einem 0:0 muss spätestens im Elferschießen eine Entscheidung fallen. Haben Sie schon zusätzlich Strafstöße geübt?

Kampl: An ein Elferschießen will ich gar nicht denken. Da kommt mir gleich der Elfer gegen die Bayern in den Sinn, den ich verschossen habe. Ich würde es lieber sein lassen, ich mag Elferschießen grundsätzlich nicht. Aber wir haben einige coole Typen, die gute Schützen vom Elfmeterpunkt sind. Trainieren kann man Elferschießen schon, aber im Ernstfall ist die Belastung, vor 30.000 Zuschauern antreten zu müssen, ganz anders als im Training.

Sie haben Ihren Marktwert in Salzburg von 350.000 Euro auf 7,5 Millionen Euro gesteigert und stehen auf der Liste ausländischer Klubs. Wie gehen Sie mit diesem Hype um Ihre Person um?

Kampl: Es ist der Beweis, dass man gut gearbeitet hat. Das macht einen stolz. Ich will mich jetzt noch weiter verbessern und die Vorgaben des Trainers noch besser umsetzen. Ich will jetzt endlich Titel gewinnen, denn dafür bin ich nach Salzburg gekommen.

Keine anderen Träume?

Kampl: Ich habe noch viele Träume im Leben. Einer ist, mit Salzburg in der Champions League zu spielen. Und vielleicht einmal in einer europäischen Topliga Woche für Woche vor 50.000 Zuschauern zu kicken. Im Moment ist Salzburg aber perfekt für mich. Es herrschen beste Bedingungen, um ein richtig guter Spieler zu werden. Ich habe auch meinen Vertrag bis 2018 verlängert. Das hätte ich ja nicht gemacht, wenn ich mich nicht wohlfühlen würde.

Warum wird Salzburg das Viertelfinale erreichen?

Kampl: Weil wir einen tollen Charakter im Team haben und jeder für jeden rennt. Unsere extreme Stärke liegt darin, dass wir als Kollektiv extrem gut funktionieren. Dazu kommt dann die individuelle Klasse einiger Spieler, die ein Match auch schon einmal im Alleingang entscheiden können.