Herr Hoffmann, wie sehen die Basler die Ausgangsposition für das Achtelfinal-Rückspiel gegen Salzburg?

MARKUS HOFFMANN: Ich glaube, es hat sich nicht wahnsinnig viel verändert. Das 0:0 im ersten Match kann für uns gut sein, muss es aber nicht.

Sehen Sie die Salzburger weiter als Favoriten?

HOFFMANN: Eigentlich schon. Sie haben zu Hause ja praktisch immer gewonnen.

Aber sie wurden vom FC Basel im Hinspiel gefordert. Wie stark ist die Überzeugung, dass dies auch im Retourmatch passieren kann?

HOFFMANN: Ich habe das Gefühl gehabt, dass Salzburg nach dem Spiel direkt schockiert war vom 0:0. Dass sie nicht gewinnen, damit haben sie offenbar überhaupt nicht gerechnet.

Wertet Basel das Unentschieden demnach als Erfolg?

HOFFMANN: Ich glaube, dass wir, objektiv gesehen, mit der Mannschaft, mit der wir angetreten sind, nicht viel falsch gemacht haben. Vor allem, wenn wir das Team mit demjenigen vergleichen, das gegen Chelsea in der Champions League gespielt hat.

Und welche Basler Mannschaft wird im Rückspiel zu sehen sein?

HOFFMANN: Da wird sich nicht so viel verändern. Unser Top-Mann Marco Streller wird dabei sein, er hat ja am Wochenende gespielt. Ob es sich für die anderen verletzt gewesenen Spieler ausgeht, bin ich schon eher skeptisch.

Wie schwer wiegt das Fehlen von Serey Die, der im Hinspiel der beste Mann auf dem Platz war?

HOFFMANN: Das tut uns sicher sehr weh. Denn er hat ein wirklich tolles Spiel abgeliefert.

Sie sind unter anderem für die Spielbeobachtung und Video-Analysen bei Basel zuständig. Wie intensiv wurde die erste Begegnung mit Salzburg analysiert?

HOFFMANN: Wir haben das Match sehr genau studiert und viele Rückschlüsse daraus gezogen. Wir haben uns ja schon vor dem ersten Spiel etwas überlegt, und was herausgekommen ist, konnte man ja gut beobachten.

Hätte ein Ausscheiden für Basel dramatische Folgen?

HOFFMANN: Dramatisch ist relativ. Wir waren in der Champions-League-Gruppenphase, im Vorjahr im Halbfinale der Europa League, das war schon außergewöhnlich. Wenn es passiert, dann haben wir ein Fußballspiel verloren. Die Welt wird nicht untergehen. Wir sind uns bewusst, dass es passieren kann. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Lieferanten für große Vereine sind und in den letzten Jahren sieben, acht Top-Spieler verkauft haben.

Wie beurteilen Sie als Österreicher in der Schweiz die Fußball-Rivalität zwischen diesen beiden Ländern?

HOFFMANN: Gibt es die? Ich sehe das eher als Austausch. Österreich hat einen Schweizer Nationaltrainer, der Schweizer Spitzenklub einen Österreicher im Trainerteam.

Die Schweiz war einige Zeit Vorbild. Sind die Österreicher auf der Überholspur?

HOFFMANN: Ja, das würde ich schon so sehen. Die Schweiz hat aber derzeit mehr Leute, die im Ausland tragende Rollen spielen.

Wie funktioniert die Arbeit mit Cheftrainer Murat Yakin?

HOFFMANN: Es ist ein sehr gutes Verhältnis. Er ist - wichtig für einen Cheftrainer - ein sehr sozialer und entspannter Mensch.

Mit welchem Gefühl kommen Sie persönlich nach Salzburg?

HOFFMANN: Mit einem super Gefühl. Ich sehe meine Familie, viele Freunde. Und wir werden, so hoffe ich, ein schönes Fußballspiel erleben.