Beim Eishockey über 60 Minuten ein perfektes Spiel zu zeigen, sei beinahe unmöglich. „Aber das war von uns schon sehr gut“, sagt Theresa Schafzahl.Die Weizerin erzielte beim 3:0-Erfolg im Olympia-Qualifikationsturnier für die Spiele 2022 in Peking über Deutschland das 1:0 der österreichischen Nationalmannschaft und leitete so den wichtigen Auftaktsieg ein. „Es hat einfach fast alles super hingehauen. Das Spiel ist irgendwie an mir vorbeigezogen, wir haben es nicht glauben können“, sagt die Studentin der University of Vermont (USA). „Das 1:0 war enorm wichtig. Vor allem, wie es entstanden ist, das hat uns Selbstvertrauen gegeben“, sagt Janine Weber, die für die beiden weiteren Tore der rot-weiß-roten Auswahl sorgte. Scheibengewinn im eigenen Drittel, schneller Vorstoß und Schafzahls souveräner Abschluss – das alles in Unterzahl – ebneten den Weg zum Sieg. „Wir haben natürlich die Erwartung gehabt, das Spiel zu gewinnen. Aber wir haben auch gewusst, dass Deutschland sehr gut ist“, meint Schafzahl. Dass die Deutschen vor Heimpublikum unter Druck standen, „das war zu merken. Sie waren angespannt, haben gewusst, dass sie der Favorit sind.“
Zwei Siege fehlen nach dem Erfolg über die Deutschen noch zur erstmaligen Olympia-Teilnahme einer österreichischen Frauen-Eishockeymannschaft.

Heute (15.30 Uhr) geht es gegen Dänemark, morgen wartet zum Abschluss des Turnieres Italien – beide Spiele sind live auf ORF Sport+ zu sehen. Kann man den Olympia-Sekt schon einkühlen? „Nein. Die Däninnen sind sicher ein Gegner, der mindestens so stark wie Deutschland ist. Die dürfen wir auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen“, sagt Schafzahl, die den freien Freitag mit ihren Teamkolleginnen eher ruhiger angegangen ist. „Eine Hälfte von uns war auf dem Eis, die andere hat regeneriert und eine ganz lockere Einheit absolviert.“

Die 21-Jährige, die aufgrund der Corona-Pandemie ein zusätzliches Jahr an der University of Vermont spielen darf, wirkt gelöst, wenn sie über die Möglichkeit, unter den fünf Ringen in Peking zu spielen, spricht. „Wir reden viel über Olympia. Man merkt auch bei uns, worum es geht.“ Druck hätte man aber keinen. Ganz im Gegenteil. Im österreichischen Team „haben wir voll die Lockerheit“, sagt die Angreiferin. Das soll auch so bleiben.