Herr Zwerger, wie fühlt es sich für Sie an, wieder im Nationalteam zu spielen und in Klagenfurt dabei zu sein?

DOMINIC ZWERGER: Ich fühle mich sehr gut. Vielleicht sogar so gut wie noch nie zu diesem Zeitpunkt. Ich denke, dass ich im Moment ein sehr gutes Eishockey spiele. Und das will ich auch in Klagenfurt unter Beweis stellen. Ich hoffe, der Mannschaft hier helfen zu können.

Vom Klub-Eishockey zum Nationalteam während der laufenden Saison - ist diese Umstellung gerade ideal bzw. hart?

DOMINIC ZWERGER: Der Unterschied ist natürlich gewaltig. In der Liga geht es wirklich um den Play-off-Einzug, hier haben wir zwei Freundschaftsspiele. Aber nichtsdestotrotz wollen wir mit Team Austria diese zwei Partien gewinnen.

Zuletzt haben Sie bei der WM in Bratislava Österreichs Farben getragen. Abstieg - und auch bei Ihnen lief es da nicht besonders. Haben Sie das Gefühl, etwas gutmachen zu müssen?

DOMINIC ZWERGER: Im Sport gibt es immer wieder Rückschläge, und das war letztes Jahr definitiv der Fall. Das haben wir abgehakt, das Thema ist erledigt. Wir blicken nach vorne und zur WM nach Laibach. Dort wollen wir aufsteigen.

Sie spielen bekanntlich nicht als einziger Österreicher bei Ambri-Piotta. Fabio Hofer fehlt allerdings hier verletzt?

DOMINIC ZWERGER: Leider ist er ausgefallen. Ich darf nicht genau sagen, was ihm fehlt, hoffe aber, dass er die Mannschaft im Play-off wieder pushen kann.

Was erhofft sich der Teamchef von Ihnen?

DOMINIC ZWERGER: Er will von mir Kreativität sehen. Meine Aufgabe wird es sein, der Mannschaft zu helfen und ein Vorbild zu sein.

Was darf man sich von Ambri erwarten?

DOMINIC ZWERGER: Wir befinden uns mittendrinn im Play-off-Mix. Es wird definitv hart, das Ticket noch zu lösen. Aber es sind noch sieben Spiele im Grunddurchgang ausständig, also über 20 Punkte werden noch ausgespielt. Wir werden alles geben, um das Play-off zu erreichen.

In der Schweizer Liga wimmelt es mittlerweile von Österreichern. Peter Schneider schlägt sogar als echter Import ein. Überrascht Sie das?

DOMINIC ZWERGER: Wir halten natürlich viel Kontakt, jeder fragt nach wie es dem anderen geht. Das macht es ja irgendwie aus. Jeder freut sich, wenn es etwa beim anderen gut läuft. Es ist schon unglaublich, dass die Österreicher so gute Leistungen in dieser starken Liga bringen. Hut ab. Hoffentlich geht es so weiter.

Sie verfügen über eine Schweizer Lizenz. Ist das auch ein psychologischer Vorteil?

DOMINIC ZWERGER: Es gibt nur vier Imports pro Team. Das ist einfach hart für Legionäre - also auch für Schneider. Jeder muss dennoch seinen Job leisten. Im Fall von Peter finde ich es bemerkenswert, wie er mit dem Druck eines Imports umgeht und immer seine Leistungen bringt. So stark wie er spielt - da hoffe ich, dass er nächstes Jahr in Ambri unterschreibt.

Imports bilden im österreichischen Eishockey immer ein heißes Thema. Ihre Meinung dazu?

DOMINIC ZWERGER: Es sind einfach zu viele Ausländer in der EBEL. Für das Eishockey generell wäre es wichtiger, wenn mehr heimische Spieler spielen würden. Wie in der Schweiz. Mindestens sechs Österreicher sollten pro Team ständig im Powerplay und bei Unterzahl zum Einsatz kommen. Wenn man das Schweizer System auf Österreich umlegen könnte, wäre es besser für den Sport, für unser Land und unseren Nachwuchs.

Sie haben sich die Partie KAC gegen Wien angesehen, also Meister gegen Vize-Meister. Inwiefern gibt es Parallelen, wenn in der Schweiz Meister gegen Vize-Meister spielen?

DOMINIC ZWERGER: KAC und Wien verfügen über starke Mannschaften, sie haben ein gutes Spiel gezeigt. Vergleiche mit der Schweiz sind schwierig zu ziehen. Die EBEL hat sicher ihre Qualitäten, die National League verfügt über andere Qualitäten.

Das Niveau?

DOMINIC ZWERGER: Ich kann es nur schwer beurteilen, weil ich ja nur Zuschauer gewesen bin. Und in der Schweiz schau ich ja selten zu (grinst). Einen Niveau-Unterschied merkt man grundsätzlich nur auf dem Eis. Wenn ich allerdings etwas anmerken müsste, dann die eisläuferischen Fähigkeiten. In der Schweiz verfügen alle Spieler über ein unglaubliches Niveau. Nicht nur im Gegensatz zu Österreich, sondern wohl zu allen Ligen in Europa.