Dass es gegen Weltmeister Schweden für Österreichs Eishockey-Nationalteam kein besonders lustiger Nachmittag werden würde, war schon vorher klar. Vom „Genießen dieses Spiels“, wie Teamchef Roger Bader vorher sagte, konnte man nicht viel sehen. Ein Doppelschlag zu Beginn avancierte früh zum Spaßverderber. Nach 69 Sekunden netzte Gabriel Landeskog ein, 88 Sekunden später verwertete Marcus Krüger einen Rebound gegen Bernhard Starkbaum zum 0:2. In der Folge überstand die ÖEHV-Abwehr ein Unterzahlspiel, einmal mehr verursacht durch Kapitän Thomas Raffl, das 0:3 durch William Nylander folgte dennoch mit dem vierten schwedischen Torschuss auf dem Fuß (6.).

Weitere zwei Minuten später hämmerte der aufgerückte Adam Larsson die Scheibe als Vollendung einer mustergültigen Kombination in die Maschen. Und was machte die rot-weiß-rote Offensive in diesem Eröffnungsdrittel? Immerhin gab es zwei Sololäufe von Dominic Zwerger (2.) und Manuel Ganahl (9.), deren Abschlüsse Henrik Lundqvist vor keinerlei Probleme stellten. Die beste Chance, ein nicht verwerteter Querpass von Peter Schneider durch Alexander Cijan, wurde dann zum Boomerang. Ein Puckverlust von Michael Raffl führte im Konter zum 0:5-Pausenstand durch Adrian Kempe (15.).

Schwedischer Schongang im Mitteldrittel

Im Mitteldrittel ließen es die Schweden etwas ruhiger angehen, was sich schon alleine dadurch bemerkbar machte, dass sie erst nach fünf Minuten durch Landeskog per Stangenkracher erstmals auf das gegnerische Tor schossen. In dieser Zeit hatte Österreich schon ein Powerplay vergeben. Im zweiten Überzahlspiel kam es noch schlimmer. Die ÖEHV-Mannen verloren im eigenen Drittel die Scheibe, Dennis Rasmussen sagte artig danke und machte zur Spielmitte das halbe Dutzend voll.

Das Ergebnis des letzten WM-Duells dieser beiden Mannschaften vom Vorjahr war diesmal schon nach 34 Minuten eingestellt. Elias Lindholm hämmerte die Scheibe aus spitzestem Winkel über die Linie. Kurz vor der zweiten Sirene konnte Österreich in Person von  Cijan (37.) und Ex-Schweden-Legionär Thomas Hundertpfund (38.) im dritten Überzahlspiel immerhin wieder einmal beim schwedischen Schlussmann anklopfen.

Michael Raffl brachte Österreich auf die Anzeigetafel

Schneller ging es mit dem Toreschießen im letzten Abschnitt. Nach gut zwei Minuten netzte Oliver Ekman-Larsson ein, wenig später legte Elias Pettersson nach. Im direkten Gegenzug scheiterte ein verunsicherter Peter Schneider im Alleingang an Lundqvist, eine Minute später war der Bann nach zuvor schon zwei torlosen Partien gebrochen: Fabio Hofer tankte sich mustergültig durch, legte auf Michael Raffl ab, der die Scheibe mit der Backhand unter die Latte zum Ehrentreffer und zweiten persönlichen WM-Tor hob.

Treffer Nummer zwei lag gegen Ende sogar eher in der Luft, als die schwedische Zweistelligkeit. Michael Raffl und Dominic Zwerger kamen aber nach perfekt vorgetragenen Angriffen am skandinavischen Star-Keeper der New York Rangers nicht vorbei. Dennoch: Die letzten zehn starken Minuten der Österreicher sollten Selbstvertrauen für das wichtige Abstiegs-Duell mit Norwegen am morgigen Freitag (16.15 Uhr) geben.

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