In der NHL oder auch der KHL sind sogenannte Roadtrips nichts Ungewöhnliches. Die Spieler der beiden besten Ligen der Welt haben gelernt, mehrere Tage oder auch Wochen aus dem Koffer zu leben. Für europäische Verhältnisse sind Spiele weit weg von der Heimat jedoch nach wie vor etwas ungewöhnliches und sind auch mit Strapazen und einem großen logistischen Aufwand verbunden. Im Zuge der am Wochenende beginnenden Champions Hockey League kommt nun der VSV in den „Genuss“ einer sechstägigen Reise, die es in sich hat. Nicht weniger als 2590 Flug- und 1628 Buskilometer müssen die Villacher Adler in den nächsten Tagen herunterspulen.

Bereits am Mittwoch brach die Mannschaft in Richtung Wien auf und stärkte sich am Abend im Schweizerhaus für die bevorstehenden Aufgaben gegen Färjestad und Krakau. Am Donnerstag Vormittag hebt der Flieger in Richtung Oslo (NOR) ab, anschließend steht noch eine dreistündige Busfahrt nach Karlstad bevor. Nach dem Spiel am Freitag, circa um 23 Uhr, geht es für das Team gleich wieder zurück nach Norwegen. Nach einer kurzen Nacht folgt der Flug nach Krakau, von wo es nach dem zweiten Spiel am Sonntag mit dem Bus retour nach Villach geht (Fahrzeit an die zehn Stunden).

Mit im Gepäck ist insgesamt über eine Tonne Equipment, von Unterwäsche und Handschuhen bis hin zur Schleifmaschine. „Um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, haben wir alles in drei- bis vierfacher Ausführung dabei“, erzählt Zeugwart Markus Schmidt, der gemeinsam mit seinen beiden Kollegen Gernot Erlacher und Christoph Apoloner in den letzten zwei Wochen mit der logistischen Planung im Dauereinsatz war.

60.000 Euro kassieren die Adler als Startprämie von der europäischen Königsklasse im Eishockey. Bei einem Aufstieg in die nächste Runde (mindesten Gruppenzweiter) kämen neuerlich 30.000 Euro dazu. „Wenn man es richtig anlegt, ist das ein gutes Geschäft für uns. Wir haben zum Glück ob der Auslosung nur einen Flug-Trip, Straubing ist mit dem Bus ebenso zu erreichen, wie Vereine in der ICE-Liga. Zudem kann man beispielsweise Kosten sparen, wenn man die Werbung an den Banden selbst anbringt, da gibt es eine Pauschale von der CHL, die dafür überwiesen wird“, erklärt Geschäftsführer Andreas Napokoj, der in der Organisation der Königsklassen-Auftritte von Martin Winkler tatkräftig unterstützt wird.

Die „Rückspiele“ steigen am 9. bzw. 11. September. Am 4. Oktober kommt dann Straubing mit Ex-Bozen-Meistertrainer Tom Pokel nach Villach, ehe am 11. Oktober das letzte Gruppenspiel in Deutschland über die Bühne geht.