Bevor neue Aufgaben in Angriff genommen werden, müssen die alten in Fleisch und Blut übergehen. Von VSV-Trainer Gerhard Unterluggauer ist derzeit viel Geduld gefragt. Es gehe ihm gar nicht um komplizierte, taktische Vorgaben, sondern um fundamentale Eishockey-Bausteine. „Wir haben diese Woche am Puckmanagement gearbeitet. Bei anderen Teams weiß bereits jeder, was er in gewissen Situationen zu tun hat“, analysiert der Villacher. Zuletzt kam eine blau-weiße Stärke (Laufbereitschaft) gar nicht zur Geltung. „Wir haben uns den Forecheck selbst weggenommen, indem die Scheibe einfach blöd tief gespielt worden ist.“ Falsche Entscheidungen wurden besonders gegen Graz getroffen. Unterluggauer: „Die Auslösung hat nicht gestimmt.“ Dass er in der Kabine tacheles gesprochen hat, will er gar nicht bestreiten. „Natürlich befinden wir uns in der Entwicklung. Aber ich war angepisst. Die Frage ist immer, wie man verliert.“

Somit wartet auf den VSV mit dem heutigen Gastspiel in Bozen die nächste schwierige Aufgabe. Unterluggauer atmet durch und meint: „Es wird nicht leichter.“ Besonders weil Bozen auf die umfangreiche Erfahrung von 14 Imports (inklusive der in Kanada geborenen Italiener) zählen kann. Und darunter befindet sich der derzeit wohl beste Torhüter der Liga, Leland Irving. „Sie sind einfach strukturiert, ziehen vom ersten bis zu letzten Tag ihr Konzept durch“, schildert Unterluggauer, der heute auf Patrick Spannring verzichten muss. Fraglich ist zudem Blaine Down (verletzt).
Gute Nachrichten gibt es indes von Herbert Hohenberger. Krankheitsbedingt musste die VSV-Legende seinen Trainerjob in Herne auf Eis legen. Seine Operation ist aber sehr gut verlaufen, er befindet sich aber noch im Krankenhaus.