Michael Grabner, am Sonntag haben Sie, für viele etwas überraschend, bei den Arizona Coyotes einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben. Was waren die Gründe in die Western Conference zu wechseln, es hatten ja angeblich an die zehn Teams Interesse an Ihnen?
Grabner: Interesse war schon da, aber konkrete Angebote gab es dann nicht so viele. Bei den Coyotes hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass sie mich unbedingt haben wollten. Ich denke, dass meine Entscheidung richtig war. In Arizona ist es etwas ruhiger als in New York und sicher familienfreundlicher. Mein Sohn geht mittlerweile zur Schule, da ist es umso wichtiger, dass meine Familie das passende Umfeld hat. Natürlich spielte auch die Vertragslaufzeit eine nicht unwesentliche Rolle. Sie gibt mir etwas Planungssicherheit.

Schützt Sie Ihr Vertrag vor einem vorzeitigen Tausch, wie es in der NHL fast üblich ist?
Nein, das nicht. Aber sollten die Coyotes die Absicht haben, mich zu tauschen, kann ich immerhin acht Teams ausschließen.

Phoenix hat die letzten sechs Jahre das Play-off stets verpasst. War der Wechsel sportlich ein Rückschritt?
Das denke ich nicht. Wir haben eine sehr junge und hungrige Mannschaft. Ich glaube, dass das Team in den letzten Jahren durchaus besser war, als es die Platzierung vermuten ließ. Das Wichtigste wird sein, einen guten Start zu haben, denn später in der Tabelle einen Rückstand aufzuholen, ist sehr schwer.

Der Star in Arizona ist Verteidiger Oliver Ekman Larsson. Welche anderen Stützen gibt es im Kader?
In der Verteidigung ist es sicher Niklas Hjalmarsson, der mit Chicago bereits dreimal den Stanley Cup gewinnen konnte. Offensiv werden uns Derek Stepan, mit dem ich bereits bei den Rangers gespielt habe und Youngster Clayton Keller sehr helfen. In seiner ersten vollen NHL-Saison hat er es bereits auf 65 Punkte gebracht.

Nach acht Jahren im Osten wechseln Sie nun wieder zu einem Team der Western Conference. Gibt es da Unterschiede?
Die sind nicht sehr groß. Ich würde sagen, dass im Westen vielleicht etwas körperbetonter und defensiver gespielt wird als in der Eastern Conference.
Was steht in den nächsten Wochen bei Ihnen auf dem Programm?
Neben der körperlichen Vorbereitung auf die Saison muss ich heuer auch den Umzug von Villach aus koordinieren. Wir sind gerade auf der Suche nach einem passenden Haus. Mitte August geht es dann zuerst nach New York und dann weiter nach Phoenix.

Apropos Villach. Wie siehst du die Entwicklung beim VSV?
Es war an der Zeit einen frischen Wind in den Verein zu bringen. Ein Umbruch geht aber nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit. Die Mannschaft hat sich gut verstärkt, da wird man bereits heuer eine Verbesserung erkennen können.