Eine Austragung von „Geisterspielen“ stand in der Konferenz nie wirklich zur Debatte. „Unser Sport lebt von Emotionen und der sensationellen Stimmung in den Hallen. Daher wäre eine Fortsetzung der Meisterschaft vor leeren Rängen für uns keine Option gewesen“, so Feichtinger, der betont, dass die Entscheidung gemeinschaftlich von Liga-Präsidium und den Vereinsverantwortlichen getroffen wurde. Auch eine Verschiebung nach hinten, wie es derzeit in der Schweiz praktiziert wird, wäre sich „zeitlich nicht mehr ausgegangen und nicht sportlich gewesen“.
Der Meisterschaftsabbruch bedeutet auch, dass es in dieser Saison keinen Meister gibt. Neben Salzburg (Grundurchgangssieger) und Bozen (Sieger der Pickround) haben sich somit die Vienna Capitals durch ihren dritten Platz in der Zwischenrunde für die Champions Hockey League (CHL) qualifiziert.

Finanziell ist der Meisterschaftsabbruch für die Vereine eine kleine Katastrophe. Linz-Präsident Peter Freunschlag beziffert die entstehenden Einbußen durch den abrupten Ligastop mit über einer halben Million Euro. Der VSV hätte alleine für das vierte Duell gegen Salzburg an die 4000 Tickets verkauft, Gerald Rauchewald steht aber voll hinter dem Beschluss. „Finanziell ist es eine sehr schwere Situation für uns alle, doch die Entscheidung war vollkommen richtig.“ Der VSV-Sportvorstand rechnet damit, dass in den nächsten Tagen auch die A- und B-WM in der Schweiz bzw. in Slowenien von der IIHF abgesagt werden, „ich kann mir sogar vorstellen, dass auch die NHL zum Erliegen kommen könnte.“

Abschied nehmen heißt es nun definitiv von Ligasponsor Erste Bank sowie TV-Partner Servus TV. Die Servus Hockey Night übertrug über 500 EBEL-Spiele live, am Dienstag lief noch eine kurze Sendung zur aktuellen Situation. „Es war eine verdammt schöne und lustige Zeit. Passt uns auf die Liga auf“, beendete der sichtlich gerührte Redakteur Martin Pfanner die letzte Ausstrahlung nach zehn Jahren Partnerschaft.