Der frische Wind, der durch den Salzburger Volksgarten wehte, hat in den letzten Wochen merklich abgeflaut. Mit der Erkenntnis: Die Roten Bullen sind doch schlagbar. Da setzte es ein blamables 1:2 gegen Dornbirn, ein enttarnendes 1:3 gegen den KAC und ein zahnloses 1:4 gegen Znaim – alles vor Heimpublikum binnen weniger Wochen. „Jedes Spiel verfügt über eine eigene Geschichte. Bei Dornbirn waren wir müde, der KAC spielte damals richtig stark und gegen Znaim vergaben wir viele Chancen und hatten Probleme mit unseren eigentlichen Stärken wie Powerplay und Unterzahl.“

Matt McIlvane will diesen Niederlagen nicht zu viel Bedeutung beimessen. Ihm dürfte jedoch klar sein, dass sich Salzburgs Scoring einzig und allein auf Raffl/Herburger/Hughes (insgesamt 92 Scorerpunkte) konzentriert. Das Sekundär-Scoring, dass man sich etwa von Chad Kolarik, Bud Holloway oder Connor Brickley (insgesamt 32 Punkte) versprochen hatte, fällt mehr als dürftig aus. Und natürlich schmerzt der krankheitsbedingte Ausfall von Alexander Rauchenwald. „Unser Prinzip ist, dass fünf Spieler gemeinsam auf dem Eis arbeiten. Wir müssen uns als Ganzes verbessern.“

Entfesselte Auftritte vorüber?

Ist der Zauber um Trainer McIlvane wieder verflogen? Nach dreijähriger Schockstarre unter Greg Poss, wirkten die Auftritte unter dem 34-Jährigen anfangs wie entfesselt. Jetzt aber Salzburg ist wieder nahbar geworden. Mit einem Heimsieg könnte der KAC heute in der Tabelle gleichziehen. „Während einer Saison gibt es Hochs und Tiefs, das ist normal. Der KAC ist mittlerweile richtig stark, sie spielen hart, sind gut organisiert, üben viel Druck aus und arbeiten mit Puckbesitz. Klagenfurt hat Wege gefunden, um zu gewinnen“, analysiert McIlvane, der ebenfalls auf spielgestalterische Elemente setzt.

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Doch ausgerechnet seine Tor-Versicherung, lässt die Sorgenfalten vertiefen. Topscorer Raphael Herburger fällt verletzt aus, Thomas Raffl ist ebenfalls angeschlagen. „Wir suchen unsere Top-Form“, meint McIlvane. Allerdings scheint er dabei nicht nervös zu werden. Denn dank der Bullen-Topografie kann es rasch stürmisch werden. Beispielsweise via Transfermarkt.

Den Lauf prolongieren

Der KAC hat in den letzten Spielen erhebliche Dominanz auf das Eis zelebriert. In den letzten vier Partien, die sie allesamt gewonnen hatten, kassierten die Klagenfurter nur einen einzigen Gegentreffer. Insofern sind die Rotjacken auch heute im Spitzenduell gegen Tabellenführer Salzburg, deren Ausfallsliste immer länger wird, klar zu favorisieren.
Zwischen den Pfosten wird, wie zuletzt in Wien, erneut Goalie Lars Haugen starten. Zu den verletzten Ausfällen (Witting, Kreuzer, Kraus) gesellt sich Michael Kernberger (gesperrt). Steven Strong ist wieder an Bord.