Das große Heiligtum in der NHL ist der Stanley Cup, dessen Geschichte bis ins Jahr 1892 zurückreicht. Dementsprechend viele Anekdoten gibt es auch über die glorifizierte Trophäe der besten Eishockeyliga der Welt. Bei weitem nicht so traditionell ist der Pokal der heimischen Liga, dennoch haben beide Meistersymbole etwas gemeinsam. Sie in die Höhe zu stemmen ist für die Spieler der jeweiligen Liga das größte Ziel.

Benannt ist der EBEL-Pokal nach dem ersten Liga-Präsidenten Karl Nedwed, der wesentlichen Anteil am bis heute bestehenden Ligaformat hatte. Auf der Trophäe sind sämtliche Meistermannschaften seit der Saison 2003/04 verewigt, auch die Namen der Spieler werden darauf abgebildet. Behalten dürfen die Vereine den Pott nur bis zum Sommer, danach wandert er wieder in den Besitz der Liga, wird graviert und auch repariert.

„Es müssen fast jedes Jahr kleinere oder auch größere Restaurationen vorgenommen werden, damit rechnen wir“, erzählt Organisationsleiter Axel Bammer, der in der Vergangenheit mutwillige Zerstörung auch bereits den jeweiligen Teams in Rechnung gestellt hat. „Laut unseren Statuten ist eine Strafe von 5000 Euro zusätzlich zu den Reparaturkosten von den Verursachern an die Liga zu bezahlen.“ Für die Klubs besteht außerdem die Möglichkeit einen maßstabsgetreuen Nachbau zu erwerben. Der KAC, Wien, Salzburg und Bozen haben bereits ein Replika in ihren Vitrinen stehen.



Mitgemacht hat das Objekt der Begierde in seiner 15-jährigen Geschichte bereits einiges. Bei Caps-Stürmer Rafael Rotter landete es für eine Nacht im Bett. Einmal wurde der Pokal in 26 Einzelteilen zurück an die Liga geschickt. Auch Rene Swette passierte bei der letzten KAC-Meisterfeier 2013 ein Missgeschick. Der damalige Goalie setzte sich in seiner Meistereuphorie auf die Trophäe, wobei diese nachgab und schwer verbogen an die EBEL zurückgegeben wurde.

Für die Finalserie war die Karl-Nedwed-Trophy von ServusTV ausgeliehen, heute wandert sie zurück zu Axel Bammer, der sowohl mit den Rotjacken als auch mit den Capitals den Ablauf der Meisterehrung bereits festgelegt hat. Bis zur Übergabe durch Ligamanager Christian Feichtinger und dem Präsidium bleibt der Pokal für die Spieler im Verborgenen. Unter den Sportlern ist es nämlich verpönt und gilt als schlechtes Omen ihn vor der endgültigen Entscheidung zu sehen, geschweige denn ihn zu berühren.

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