Mit seinen Glanztaten und Purzelbäumen eroberte Lars Haugen in kürzester Zeit die Herzen der KAC-Fans. Nach dem unvergessenen Björn Skaare, der mit seinen Eislaufqualitäten für Begeisterung sorgte, ist es nun der zweite Norweger, dem dieses Kunststück gelingt. Der 31-Jährige hat einen großen Anteil daran, dass die Rotjacken bisher eine gute Saison hatten. Der Familienvater brachte schon des Öfteren die gegnerischen Spieler mit seinen Abwehren zur Verzweiflung. In jeder Begegnung gibt der Keeper seinen Vorderleuten die Möglichkeit, zu gewinnen. Haugen lässt im Durchschnitt nicht mehr als 1,83 Tore zu, ein Wert, der ihm zur klaren Nummer eins der Liga werden ließ.

Der Norweger ist auch die große Rückversicherung für den KAC für die heute beginnende Play-off. Ein heißer Tormann ist Voraussetzung, um in der entscheidenden Phase der Meisterschaft eine Rolle spielen zu können. Sollte die Offensive speziell gegen das defensivstarke Bozen Probleme bekommen, hat die Mannschaft noch immer Haugen im Talon, der sein Team lange im Spiel halten kann. „Es wird wohl oft nur ein Tor den Unterschied ausmachen“, erwartet der Routinier eine enge und vor allem äußerst intensive Serie.

Der Glücksfall

Dass Haugen in Klagenfurt spielt, ist ein Glücksfall. Sein Manager hätte den Deal fast verbockt. Nur die persönliche Initiative von ihm ermöglichte das Engagement. Seine internationale Karriere startete er 2011 bei Dynamo Minsk in der KHL. „Ich spielte eine starke Weltmeisterschaft, die auch einer meiner Karrierehöhpunkte war, hat es mir ermöglicht, ins Ausland zu gehen“, erzählt der Goalie. Die vier Jahre bei den Weißrussen waren für ihn sehr prägend. „Es war für meine Entwicklung als Spieler und Person enorm wichtig.“ Die KHL ist für Haugen die beste Liga in Europa, „da gibt es viele gute Spieler, wird ein offensives Hockey geboten.“

Es folgten drei Jahre in Schweden. Bei Färjestad war aber vieles anders. „Das waren harte Jahre, denn der Klub hatte nicht die Erfolge, die erwartet wurden. Aber für mich als Tormann war es super zu arbeiten. Es gab ein tolles Goaliecoaching.“ Trotzdem wollte er nicht bleiben, suchte eine Veränderung und ist nun glücklich, dass er in Klagenfurt ist. „Meine Frau Marian, die zurzeit mit unseren Sohn Magnus in Norwegen ist, um ihren Job zu sichern, und ich fühlen uns hier total wohl. Wir mögen die Mentalität der Österreicher, die sind viel entspannter als die Norweger.“

KAC im Play-Off: "Der Titel ist immer ein Thema!"