Den Start zum Gastauftritt in Wien hatte sich der Tabellendritte aus Klagenfurt wohl etwas anders vorgestellt. Die Capitals schnürten den KAC regelrecht in dessen Zone ein. Schlussmann Lars Haugen musste gegen Peter Schneider (2., 5.), Chris DeSousa (5.) und Kelsey Tessier (9.) früh, mehrmals und in höchster Bedrängnis retten. Den ersten Schuss auf JP Lamoureux gab es überhaupt erst nach elf Minuten, als Adam Comrie aus Verlegenheit von der blauen Linie abdrückte. Comrie war es auch, der den Pausenrückstand mit einem verunglückten Eröffnungspass einleitete. Dieser fand über die Schaufel von Schneider den Weg zu Andreas Nödl. Beim perfekt angetragenen Schlenzer des Wiener Kapitäns war auch Haugen machtlos.

Heroische Abwehrschlacht über fünf Minuten

Im Mitteldrittel präsentierte sich der KAC weitaus aufgeweckter, scheiterte in Person von Nick Petersen (21., 31.) gleich dreimal. 20 Sekunden nach Wiederbeginn klopfte er per Sololauf bei Lamoureux an, zehn Minuten später rettete der Caps-Goalie sensationell per Stockabwehr gegen den KAC-Stürmer. Dazwischen hatte man ganze 5:11 Minuten in nummerischer Unterlegenheit mit vereinten Kräften überstanden. Rund zweieinhalb Minuten davon war man sogar nur zu dritt, weil auf Strafen für Andrew Kozek und Stefan Geier noch eine Vierminütige gegen Comrie ausgesprochen worden war. "Das darf nicht passieren, da waren dumme Fouls dabei. Meinen Crosscheck zähle ich auch dazu. Aber wir waren im Mitteldrittel viel besser im Spiel, haben die lange Unterzahl auch stark gekillt", sagte Geier unmittelbar nach dem Spiel.

Mit einer dreiminütigen Überzahl starteten die Kärntner in den Schlussabschnitt, ohne aber richtig gefährlich werden zu können. Erst in Minute 49 hatte Johannes Bischofberger plötzlich den Ausgleich auf der Schaufel, wuchtete die Scheibe aus spitzem Winkel aber weiter über das halbleere Tor. Und so trafen abermals die Wiener, kamen durch Schneider in Überzahl zum 2:0. Als Patrick Harand wegen Behinderung an Lamoureux in der Kühlbox schmorte, verwertete er einen Querpass von Patrick Mullen zur Vorentscheidung (56.). Der Powerplay-Anschlusstreffer von Thomas Koch in der Folgeminute sähte wieder Hoffnung - zurecht!

Petri Matikainen nahm ein Timeout, setzte alles auf eine Karte und wurde von Petersen 22,6 Sekunden vor dem Ende belohnt. Der Torschütze vom Dienst übernahm einen Schuss-Pass von Fischer direkt. Der Puck kullerte via Lamoureux' Rücken über die Torlinie. Zum dritten Mal gelang den Rotjacken damit der Ausgleich in der 60. Minute. 

Nach torloser Overtime ging es ins Penaltyschießen. Dort brauchte es sechs erfolglose Versuche und einen zweiten Anlauf von Nick Petersen, um den Sack zuzumachen. Für den Stürmerstar war es der sechste Game-Winner beim KAC (auch wenn lt. IIHF die entscheidenden Penaltys nicht mehr in diese Statistik einfließen). Damit haben sich die Klagenfurter auch die Teilnahme an der Platzierungsrunde gesichert.