So groß wie selten zuvor ist der derzeitige Kader des KAC. Coach Petri Matikainen setzt auf Rotation und einen gesunden Konkurrenzkampf innerhalb des Teams. Mit der Verpflichtung von Matt Neal während der Saison wurde bereits Routinier Patrick Harand für einige Spiele zum Zuschauen verdammt. Beim heutigen Spiel gegen Graz wird es Clemens Unterweger treffen. Sechs Saisonen lief der Verteidiger für die 99ers ein, ehe er im Sommer von den Rotjacken verpflichtet wurde. Umso bitterer für ihn, ausgerechnet gegen sein Ex-Team nicht im Line-up zu stehen.

„Ich habe zuletzt ein langes Gespräch mit dem Trainer geführt. Er hat mir gesagt, dass er nach wie vor auf mich baut und ich schon bald wieder eine Chance bekommen werde“, erklärt der gebürtige Lienzer, der den Grund für die angeordnete Auszeit nachvollziehen kann: „Ich habe in den letzten Wochen nicht wirklich gut gespielt, derzeit fehlt mir das Selbstvertrauen.“
Negativ sieht der 26-jährige seinen Wechsel zu den Rotjacken keineswegs, auch wenn er gestern sogar für das AHL-Spiel gegen Jesenice in das Farmteam beordert wurde. „Das sind gute Gelegenheiten, wieder Vertrauen in mich selbst zu finden. In der AHL kann ich auch im Powerplay spielen und mich wieder für die Kampfmannschaft empfehlen.“

Der KAC hat aufgrund der Kadertiefe heuer ein Luxusproblem, das sich spätestens mit der Rückkehr von Manuel Geier gegen Ende der Saison weiter zuspitzen wird. Dessen ist sich auch Unterweger durchaus bewusst: „Es stehen dadurch auch für das Trainerteam schwierige Entscheidungen an. Persönlich darf man das aber nicht nehmen. Wir haben sehr große Ziele. Es kann im Eishockey schnell was passieren, da haben Teams mit einem dichten Kader zum Schluss immer einen Vorteil.“

Gegen die Graz 99ers haben die Rotjacken heute die Chance in der Tabelle auf den zweiten Platz vorzurücken. Allerdings ging der KAC in den bisherigen drei Saisonduellen stets als Verlierer vom Eis, gab dreimal eine Führung aus der Hand. Mit den zuletzt erkrankten Patrick Harand und Johannes Bischofberger kehren wieder zwei Stürmer in die Mannschaft zurück, Lars Haugen wird erneut zwischen den Pfosten stehen. Besonders auf der Hut sollten die Klagenfurter vor dem Powerplay der Steirer sein. 27,5 Prozent der Überzahlsituationen münzten die 99ers in ein Tor um.