Der KAC wirkt mit sich etwas im Zwiespalt. Einerseits soll die Derby-Niederlage nicht überbewertet werden. Insgeheim hadern die Rotjacken dennoch mit ihrem Auftritt beim Lokalrivalen. Und manche erhoffen sich, dass die Niederlage zum richtigen Zeitpunkt passiert ist, damit die Bodenhaftung nicht verloren geht. (Fehl-)Interpretationen hinterlässt eine Niederlage gegen den VSV also wie immer. Thomas Koch schließt das Thema ohne Plattitüden ab: „Wir haben nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben“, stellt der Stürmer klar. Vom KAC ist aber zu hören, dass sich Trainer Petri Matikainen nicht damit zufrieden gegeben habe. Der Finne soll beim Montag-Training mangelnde Einstellung lautstark zur Sprache gebracht haben.

Eine große Schwäche, nicht nur in Villach, war, ist und bleibt das Powerplay. Eigentlich ein Rotjacken-Phänomen, wie harmlos es unter dem Strich seit Jahren aufgezogen wird. Die KAC-Statistik belegt, dass in den letzten zwölf Powerplays kein einziger Treffer gefallen ist. Die ersten Konsequenzen? Matikainen dürfte mit Umstellungen nicht mehr warten: „Das war nicht gut genug. Wir müssen effizienter sein und den Puck aufs Tor schießen. Und nicht noch einen Pass und noch einen Pass versuchen. Stimmt, es ist nicht perfekt.“ Im heutigen Vormittags-Training soll darauf ein Schwerpunkt gelegt werden. Details wollte der KAC-Trainer aber nicht verraten.

Der Finne erinnert aber trotz guter Resultate zuletzt an einen Prozess. „Ich sehe ein Gesamtbild, es ist eine lange Saison. Jedes Resultat ist ein gutes Resultat“, bleibt Matikainen optimistisch. Und ob ein gutes Resultat beim Tabellenletzten Znaim nur ein Sieg sein kann? „Sie sind gefährlich. Wir dürfen auch gegen sie keinen schlechten Tag erwischen“, weicht der Finne aus. Auch für Koch erweist sich das Gastspiel im tschechischen Grenzort als „keine gmahte Wiesn“. „Egal ob Znaim oder Wien – wir bereiten uns intensiv vor und konzentrieren uns auf unser Spiel. Wir stehen jedenfalls zusammen“, bekräftigte Koch. „Wir sehen es als Vorteil, dass wir heute wieder spielen. So können wir zeigen, dass wir aus den Fehlern schnell gelernt haben.“ Zwischen den Pfosten wird übrigens erneut Lars Haugen stehen.